TV-Experte bewertet Schätze der Leser

Leseraktion: Der in Backnang geborene, hier lebende und arbeitende Fabian Benöhr, der zum Team der ZDF-Kultsendung „Bares für Rares“ gehört, wird zu Gast bei unserer Zeitung sein. Er begutachtet und bewertet im Druckhaus einige ausgewählte Antiquitäten.

Fabian Benöhr hat ein Auge für Antiquitäten, ein rund 70 Zentimeter hohes Bowlegefäß ist derzeit einer seiner größten Schätze. Foto: A. Becher

© Alexander Becher

Fabian Benöhr hat ein Auge für Antiquitäten, ein rund 70 Zentimeter hohes Bowlegefäß ist derzeit einer seiner größten Schätze. Foto: A. Becher

Von Steffen Grün

BACKNANG. Im Normalfall ist Pulheim die Pilgerstätte für alle, die endlich einmal wissen wollen, was es mit dem Erbstück oder dem Flohmarktfund genau auf sich hat. Bereits seit gut sieben Jahren schlägt im ehemaligen Walzwerk, das heute ein Kulturzentrum ist, das Zweite seine Zelte auf, um stets neue Folgen seines Publikumsmagneten „Bares für Rares“ zu produzieren. In der Trödelshow mit Frontmann Horst Lichter geht’s unter anderem darum, ob das alte Schränkchen, das sich im Keller hinter Spinnweben versteckt, ein ungeahnter Schatz ist, für den ein Kenner ein nettes Sümmchen zu zahlen bereit ist – oder vielleicht doch ein Fall für den Sperrmüll. Auch Fragen wie jene, ob der Ring und die Brosche der verstorbenen Oma wirklich so viel wert sind, wie es das Funkeln einen Laien vermuten lässt, oder ob es sich um Kitsch handelt, der nur einen ideellen Wert hat, werden geklärt.

Je nachdem, welche Kuriosität, Rarität oder Antiquität gerade zur Begutachtung ansteht, eilen unterschiedliche Koryphäen an den Expertentisch. Wartet ein Bild auf eine seriöse Bewertung, wird meistens Albert Maier hinzugezogen, bei Schmuck ist oftmals Heide Rezepa-Zabel gefragt. Sven Deutschmanek gilt als Fachmann für historisches Spielzeug und Uhren, für Emailleschilder und für technische Antiquitäten wie etwa einen alten Kaugummiautomaten. Seit rund 15 Monaten gehört mittlerweile auch Fabian Benöhr zum Bares-für- Rares-Team. „Ein Bekannter hat mich dazu überredet, mich zu bewerben“. Damit, eine kurze E-Mail zu schreiben, war es jedoch längst noch nicht getan. „Es gab ein Casting und Probeaufnahmen, ich wurde wirklich auf Herz und Nieren geprüft“, erinnert sich der 37-Jährige. Mit dem Ergebnis, dass der gelernte Mediengestalter, der sich seit sechs Jahren vollständig auf den Kunst- und Antiquitätenhandel konzentriert und sich zudem um Haushaltsauflösungen kümmert, tatsächlich in den Kreis der TV-Experten aufgenommen wurde.

Für Fabian Benöhr und viele Kollegen gilt: Sie sind Allrounder, haben aber ihre Spezialgebiete.

„Seit Juli 2019 werden die Folgen ausgestrahlt“, sagt der Backnanger, „ich teile mir die Position mit Sven Deutschmanek.“ Daraus resultieren die Exponate, mit denen es Fabian Benöhr in der erfolgreichen ZDF-Sendung hauptsächlich zu tun hat. Im Alltag sieht die Sache aber anders aus, erläutert der Backnanger, der neben dem Auktionshaus Wirttemberg in seiner Heimatstadt neuerdings auch einen Laden in Marbach am Neckar betreibt: „Im normalen Leben sind die meisten Kollegen und auch ich eher Allrounder, haben aber ihre Spezialgebiete sowie ihre besonderen Leidenschaften.“ Er habe sich auf Schmuck und auf Gemälde spezialisiert, könne aber auch militärischen Antiquitäten wie etwa Pickelhauben aus der Kaiserzeit oder Husarenuniformen „etwas abgewinnen“.

Am Donnerstag, 1. Oktober, stellt Fabian Benöhr sein breites Expertenwissen in die Dienste der Leser unserer Zeitung. Im BKZ-Druckhaus im Kuchengrund wird er sich ein paar vorab ausgewählte Exponate en détail anschauen und sie anschließend bewerten. Um einen möglichen Deal geht’s vordergründig nicht – anders als bei „Bares für Rares“, wo die Zuschauer mit den Experteninformationen in den Verkaufsraum weiterziehen und hoffen, dass sich Händler wie Wolfgang Pauritsch, Susanne Steiger, Fabian Kahl, Ludwig Hofmaier und „80-Euro-Waldi“ Walter Lehnertz gegenseitig hochbieten. Fabian Benöhr hält es sogar für sinnvoller, wenn die Bewertung und der Verkauf nicht in einer Hand liegen, ausgeschlossen ist ein Verkauf bei beidseitigem Interesse aber auch nicht.

„Ich würde mich freuen, wenn auch einige Antiquitäten mit Bezug zu Backnang und Umgebung dabei wären“, betont der Fachmann, der darüber hinaus auf „viele tolle Geschichten“ rund um die Exponate hofft. Denn die machen es aus für einen, der bereits von Kindesbeinen an sehr geschichtsinteressiert war und frühzeitig ein Faible für antike Dinge entwickelte. Derzeit ist es in seinen Läden ein versilbertes, etwa 70 Zentimeter hohes Bowlegefäß von WMF, das ihn besonders fasziniert. Es hat wohl deutlich über 100 Jahre auf dem Buckel, stammt aus einem Fabrikantenhaushalt und soll vor einem Bombenangriff in Sicherheit gebracht worden sein. Er verhandle mit dem Unternehmen aus Geislingen an der Steige, ob Interesse an einem Rückkauf für das Firmenmuseum besteht. Mal sehen, mit welchen Exponaten die Leser unserer Zeitung aufwarten und ob es zu einer überraschenden Wendung der Art kommt, dass sich ein vermeintlicher Kruscht als wahrer Schatz entpuppt.

So läuft die Aktion unserer Zeitung mit Fabian Benöhr

Das Gemälde, das die Wohnzimmerwand ziert oder im Keller ein Schattendasein fristet. Der Schmuck, der nur zu seltenen Anlässen aus der Kommode gefischt wird oder überhaupt nicht zum eigenen Stil passt. Das alte Spielzeug, mit dem die Enkel nicht mehr viel anfangen können. Um welche Antiquität es sich auch handelt, von der die Leser unserer Zeitung schon immer wissen wollten, was sie wert ist und welche Geschichte sie hat – jetzt bietet ihnen die Aktion mit dem Experten Fabian Benöhr eine unverhoffte Chance.

Ab sofort und bis einschließlich Sonntag, 20. September, besteht die Möglichkeit, Fotos des Exponats sowie eine kurze Erläuterung per E-Mail (redaktion@bkz.de) an die Zeitung zu schicken. Zudem sollten die Adresse sowie die Telefonnummer für eine eventuelle Kontaktaufnahme angegeben werden. Wer den Postweg nutzen möchte (Backnanger Kreiszeitung, Postgasse 7, 71522 Backnang), sollte beachten, dass die Fotos und die weiteren Informationen trotzdem spätestens am Sonntag, 20. September, vorliegen müssen.

Unter allen Einsendungen werden die interessantesten Stücke ausgesucht und deren Besitzer zur Begutachtung und Bewertung durch Fabian Benöhr eingeladen. Der Termin: Donnerstag, 1. Oktober, im technischen Betrieb der BKZ (Kuchengrund 11 in Backnang). Mit der Teilnahme ist die Einwilligung verbunden, dass in Wort und Bild berichtet wird.

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Erstellt:
12. September 2020, 06:00 Uhr

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