Landkreis Konstanz

Überflutungen und Zugausfälle nach Starkregen am Bodensee

Geflutete Straßen, gesperrte Bahnstrecke: In der Bodenseeregion sorgt heftiger Regen für Einschränkungen. Das große Chaos bleibt aus.

Der Starkregen am Bodensee schränkt den Auto- und Bahnverkehr ein. (Symbolbild)

© Thomas Warnack/dpa

Der Starkregen am Bodensee schränkt den Auto- und Bahnverkehr ein. (Symbolbild)

Von red/dpa/lsw

Starker Regen hat am Bodensee für Einsätze und Verkehrsbehinderungen gesorgt. Allein in Radolfzell (Landkreis Konstanz) verzeichneten die Einsatzkräfte bis zum Nachmittag mehr als 70 Einsätze, wie ein Feuerwehrsprecher mitteilte. „Hier ist Land unter“, sagte der Sprecher.

In Böhringen bei Radolfzell wurde die Landstraße 220 am Vormittag in beide Richtungen gesperrt, weil sie überflutet war. Zwei Autos seien dort im Wasser gestanden, hätten es aber eigenständig wieder heraus geschafft, hieß es von der Feuerwehr.

THW rückt in Gemeinde an

Die Feuerwehr musste auch umliegende Mehrfamilienhäuser vor dem Wasser schützen. „Wir haben mit vier Tauchpumpen und Manpower versucht, das Gebäude zu schützen, dass wir den Wassereintritt so minimal wie möglich halten“, sagte Einsatzleiter Alexander Riechert von der Feuerwehr Radolfzell. Durch die Maßnahme sei ein größerer Schaden verhindert worden.

Auch der Bahnverkehr in der Region ist von den Wassermassen betroffen: Zwischen Stockach und Radolfzell musste ein Teil der Strecke gesperrt werden. Die Bahn stoppte den Zugverkehr zwischen den Haltestellen Stahringen und Radolfzell und setzte stattdessen Busse ein. Laut einer Bahnsprecherin wird die Sperrung voraussichtlich den ganzen Tag andauern.

In der benachbarten Gemeinde Moos (Landkreis Konstanz) rückte die Feuerwehr einer Sprecherin nach zu mehr als 30 Einsätzen aus. Dort sei das Technische Hilfswerk (THW) zur Hilfe geholt worden.

Polizei warnt vor Hochwasser

„Wir hatten heute richtig Starkregen, der Boden fängt das irgendwann nicht mehr auf“, so die Sprecherin weiter. Überflutete Straßen und vollgelaufene Keller seien das Ergebnis. Sogar vor dem Feuerwehrhaus der rund 3.000-Einwohner-Gemeinde laufe das Wasser. Die Lage habe sich seit dem Morgen immer weiter zugespitzt.

Auf ihrer Facebook-Seite warnte die Polizei Konstanz vor Hochwasser. Bürgerinnen und Bürger sollen demnach überflutete Straßen meiden und keine vollgelaufenen Keller betreten.

Auch in Südbaden überflutete Straßen

In Freiburg und im Landkreis Emmendingen hielten die Wassermassen Polizei und Feuerwehr auf Trab. Seit Mittwochabend rückten Einsatzkräfte mehrfach zu überfluteten Straßen und vollgelaufenen Kellern aus. Teilweise stürzten auch Bäume um. Verletzt wurde laut einem Polizeisprecher niemand. Inzwischen habe sich die Lage auch wieder beruhigt.

In Oberschwaben, am Bodensee und in Südbaden muss laut Deutschem Wetterdienst bis zum Abend weiter mit starkem Regen gerechnet werden - teils mit Unwetterpotenzial.

Lokal könnten durch gewittrigen Starkregen 50 Liter pro Quadratmeter und Stunde fallen. Vereinzelt könnten so bis zu 100 Liter pro Quadratmeter zusammenkommen - ein extrem hoher Wert, sagte der DWD.

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Erstellt:
21. August 2025, 15:42 Uhr
Aktualisiert:
21. August 2025, 18:00 Uhr

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