Ufosichtungen und Toilettendiebe

Täglich erreichen die Redaktion verschiedenste Polizeimeldungen. Dabei sind nicht alle ernst und beschreiben Straftaten. Manchmal sind auch einfach ganz kuriose Geschichten dabei. Hier eine Sammlung der seltsamsten Meldungen im Jahr 2020.

Im November waren Toilettendiebe unterwegs: Nur eine von vielen kuriosen Polizeimeldungen 2020. Symbolfoto: Pixabay

Im November waren Toilettendiebe unterwegs: Nur eine von vielen kuriosen Polizeimeldungen 2020. Symbolfoto: Pixabay

Giftige Schlange verletzt ihren Besitzer: Ein 61-jähriger Mann ist am 7. Februar von seiner eigenen Giftschlange gebissen worden. Laut Polizei hat sich der Winnender kurz nach 3 Uhr in ein Krankenhaus begeben. Bei dem Tier handelte es sich um eine nordamerikanische Kupferkopfschlange, deren Gift für den Menschen nicht unerheblich gesundheitsgefährdend ist. Der Vorfall hatte sich auf einem Parkplatz zwischen Höfen und Bürg ereignet, weshalb die Polizei dorthin fuhr und zwei derartige Schlangen vorfand. Noch in der Nacht wurde ein Experte hinzugezogen, der die Tiere letztlich mitnahm. Ob die beiden Schlangen, die sich aufgrund der Kälte in einer Starre befanden, noch lebendig waren oder nicht, war noch unklar. Der Gesundheitszustand bei dem verletzten Mann war stabil. Er befand sich am folgenden Tag zwar noch im Krankenhaus, war aber nicht in Lebensgefahr. Die Polizei hatte die Ermittlungen zum Vorfall übernommen.

Unbekanntes Flugobjekt in Waiblingen: Zu einem Ereignis der anderen Art kam es am 22. Juli im Bereich Waiblingen. Mehrere Anrufer meldeten der Polizei ein unbekanntes Flugobjekt. Gegen 22 Uhr war offenbar ein Ufo am Nachthimmel zu sehen, dessen Konturen durch bunte Umlaufleuchten erkennbar waren.

Auch Beamte im Gebäude der Polizei Waiblingen konnten ein Flugobjekt Richtung Beinstein ausmachen. Dorthin entsandte Polizeistreifen konnten es jedoch nicht mehr lokalisieren. Gegen 22.30 Uhr wurde das Objekt dann letztmalig gesehen, wie es in nördliche Richtung entschwebte. Ein in den Einsatz aufgenommener Polizeihubschrauber überflog das Gebiet, konnte aber keine weiteren Beobachtungen oder Feststellungen mehr machen. Derzeit gibt es keine konkrete Erklärung für das ungewöhnliche Phänomen am Nachthimmel. Die Polizei Aalen ging aber von einem irdischen Ursprung des Objekts aus. Möglicherweise handelte es sich um eine Drohne oder einen Drohnenschwarm.

Abenteuerliche Fahrt auf der B14: Ein abenteuerliches Gefährt hat die Polizei an einem Sonntagnachmittag im Juli auf der B14 in Backnang gestoppt. Gegen 17.45 Uhr war ein 51-Jähriger auf seinem Motorrad in Richtung Stuttgart unterwegs. Er hatte das Gefährt allerdings derart umgebaut, dass er und seine drei Kinder auf dem Motorrad und dem dazugehörigen Beiwagen Platz fanden. Um ausreichend Sitzmöglichkeiten zu schaffen, zeigte sich der Fahrzeugführer sehr kreativ und verbaute unter anderem einen Campinghocker sowie mehrere Schwimmhilfen. „So eine Fahrt sieht man sonst nur im Zirkus, allerdings nicht auf der Bundesstraße“, schrieb die Polizei in einer Pressemitteilung. Daher ist es nicht verwunderlich, dass das Fahrzeug einer Kontrolle unterzogen wurde. Die Polizei musste dabei feststellen, dass die Verkehrssicherheit durch die Umbauten völlig abhandenkam. So wäre eine Fahrt für den 51-Jährigen alleine schon gefährlich gewesen, doch dann noch seine 6- und 17-jährigen Töchter sowie seinen 14-jährigen Sohn damit zu befördern, sei besonders fragwürdig. Um Schlimmeres zu verhindern, wurde das Fahrzeug aus dem Verkehr gezogen. Die Polizei geht davon aus, dass der Mann in Zukunft ein passenderes Fahrzeug für einen Familienausflug wählt.

Mann will Polizei erpressen: Ende Juli gingen bei verschiedenen E-Mail-Adressaten des Polizeipräsidiums Aalen
E-Mails ein, in denen ein Unbekannter zunächst wenige Hundert Euro, später dann einen fünfstelligen Betrag oder aber mindestens zehn Kilogramm „Gras“ einforderte. Andernfalls würde etwas Schlimmes passieren, drohte der Verfasser. Beamte des Polizeipostens Murrhardt, bei dem unter anderem die besagten E-Mails eingegangen waren, hatten einen ersten vagen Verdacht, um wen es sich bei dem Absender handeln könnte. Die Cybercrime-Spezialisten der Kriminalpolizei konnten aufgrund der digitalen Spuren den Verdacht gegen einen 19-Jährigen erhärten.

Mit richterlichem Beschluss durchsuchten die Beamten daraufhin die Wohnräume und einen Firmensitz des Tatverdächtigen. Währendessen kehrte der junge Mann zusammen mit seiner Mutter nach Hause zurück. Auf dem Mobiltelefon, das der junge Mann bei sich hatte, fanden die Beamten der Kriminalpolizei noch während der Durchsuchung eine Nachricht, die sich eindeutig dem Erpressungsversuch zuordnen ließ. Der 19-Jährige wurde in Abstimmung mit der zuständigen Staatsanwaltschaft nach Beendigung der Untersuchung auf freien Fuß entlassen. Ihn erwartete aber ein Strafverfahren.

Fuchs zu Besuch: Am 26. Oktober hatten die Beamten in Waiblingen einen tierischen Einsatz der besonderen Art. Offenbar machte der Einzug der kalten Jahreszeit nicht nur der menschlichen Bevölkerung zu schaffen. Ein Fuchs hat in Remshalden bereits zum zweiten Mal in einem Wohnhaus Zuflucht vor dem nasskalten Wetter gesucht. In beiden Fällen konnte das Tier durch die Katzenklappe ins Warme gelangen und machte es sich dort prompt auf dem Sofa bequem. Die Bewohner reagierten in beiden Fällen richtig und verständigten die Polizei. Da durch Füchse Krankheiten übertragen werden können, wurde das Tier mithilfe eines Jagdpächters aus dem Haus gelockt.

Mit Handschellen zur Blutprobe: Ein Zeuge teilte dem Polizeirevier Waiblingen am 3. November gegen 6 Uhr mit, dass ein schwarzer Wagen in Schlangenlinien in Waiblingens Straßen unterwegs war. Als die Ordnungshüter kurz darauf den Wagen fanden, stand er auf einem Parkplatz, der Fahrer saß schlafend auf dem Fahrersitz. Schnell hat sich der Verdacht aufgetan, dass der Mann betrunken war. Ein Alkoholtest bestätigte dies: Der Autofahrer war mit knapp zwei Promille erheblich alkoholisiert. Als dem 32-Jährigen anschließend im Klinikum Winnenden eine Blutprobe entnommen werden sollte, wehrte er sich heftig, sodass ihm Handschließen angelegt wurden und die Blutprobe unter Zwang durchgeführt werden musste.

Schokolade bei der Polizei: Ein dreijähriger Knirps erkundete am 6. November selbstständig die Vorzüge des ÖPNV. Nur mit einem Pyjama bekleidet ist der Junge gegen 7.40 Uhr einem Busfahrer an einer Haltestelle in Ludwigsburg entgegengekommen. Der aufmerksame Fahrer setzte den Jungen zu sich in den Bus und verständigte die Polizei. Eine Streifenbesatzung des Polizeireviers nahm ihn mit zum Polizeirevier. Noch während die Polizisten versuchten, Name und Adresse des Kindes herauszufinden, meldete sich die besorgte Mutter beim Führungs- und Lagezentrum. Ihr Sohn war früher als sie selbst aufgewacht und hatte sich unbemerkt auf den Weg gemacht. Kurz darauf konnte sie den Ausreißer auf der Polizeiwache abholen, wo er zwischenzeitlich mit einer Tasse Tee und Schokolade versorgt worden war. Bei solch einer guten Bewirtung besteht die Gefahr, dass der Knirps die Vorzüge des ÖPNV nicht zum letzten Mal testet.

Diebe stehlen Toilettenhäuschen: Am 7. November haben Unbekannte nachts in der Jahnstraße in Birkmannsweiler ein mobiles Toilettenhäuschen von einer Baustelle gestohlen. Gegen 3 Uhr soll ein Lkw dort angehalten haben, das dort stehende Toilettenhäuschen war anschließend verschwunden.

Zum Artikel

Erstellt:
31. Dezember 2020, 06:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Lesen Sie jetzt!

Stadt & Kreis

Wie Amphibien im Rems-Murr-Kreis vor Waschbären geschützt werden sollen

Der Waschbär breitet sich im Rems-Murr-Kreis aus und bedroht unter anderem Kröten, Unken und andere Amphibien. Deshalb sind in Aspach, Oppenweiler und Schorndorf nun probeweise Tannenzweige, Elektrozäune und Fallen als Schutzmaßnahmen im Einsatz.

Stadt & Kreis

Wie viel Potenzial hat die Wasserkraft der Murr?

Energiewende vor der Haustür (7) Das Kraftwerk Rüflensmühle in Oppenweiler steht aktuell still, soll aber künftig 70 Kilowatt Leistung erbringen. Die Layhersche Mühle in Backnang ist ebenso außer Betrieb, da der Mühlkanal wegen der Arbeiten am Hochwasserschutz stillgelegt ist.

Stadt & Kreis

Lage in Backnanger Geflüchtetenunterkünften entspannt sich etwas

Durch die Eröffnung der neuen Gemeinschaftsunterkunft für geflüchtete Menschen in Backnang konnte der Landkreis die Zeltstadt nun leeren. Auch fallen im Moment die Zuweisungen vom Land niedriger aus als sonst.