Umfangreiches Investitionsprogramm

Gemeinde Oppenweiler sieht für 2020 unter anderem die Sanierung der Rathausinsel vor – 8,4 Millionen Euro Ausgaben

Mehr Ausgaben, gleichzeitig aber auch mehr Einnahmen – die Investitionstätigkeit der Gemeinde Oppenweiler nimmt im kommenden Jahr Fahrt auf. Hinter manchem Projekt steht noch ein Fragezeichen, hingegen soll die Sanierung der Wege rund um das Wasserschloss endlich angegangen werden.

Bisher wurde das Vorhaben aufgeschoben, im kommenden Jahr sollen nun endlich die Sanierung der Rathausinsel und die Erneuerung der Wege im Schlossgarten starten. Archivfoto: A. Becher

© Pressefotografie Alexander Beche

Bisher wurde das Vorhaben aufgeschoben, im kommenden Jahr sollen nun endlich die Sanierung der Rathausinsel und die Erneuerung der Wege im Schlossgarten starten. Archivfoto: A. Becher

Von Lorena Greppo

OPPENWEILER. Im Wesentlichen sei die Investitionsplanung fortgeschrieben worden, aber „an ein paar Stellen haben wir Duftmarken gesetzt“, fasste Bürgermeister Bernhard Bühler in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats den Entwurf des Investitionsprogramms für das kommende Jahr zusammen. Mit geplanten Auszahlungen in Höhe von knapp 8,4 Millionen Euro bezeichnete er die Planung, die Oppenweilers Kämmerin Marisa Wüstner für das Jahr 2020 erarbeitet hat, als „sehr sportlich“ – vor allem im Vergleich zu den 5,5 Millionen Euro Planungsansatz im laufenden Jahr. „Aber wir haben auch bei den Einnahmen deutlich höhere Zahlen stehen“, fügte der Bürgermeister an. Die Einzahlungen durch Zuweisungen, Zuschüsse und die Veräußerung von Grundstücken belaufen sich voraussichtlich auf etwa 2,25 Millionen Euro – im laufenden Jahr sind das etwa eine Million Euro. Neben fortlaufenden Projekten kommen 2020 auch neue hinzu.

Erweiterung des Gewerbegebiets in Zell steht weiter in den Startlöchern

Der größte Posten unter den Ausgaben wird auch im kommenden Jahr die Finanzierung des Neubaus des Kindergartens Burgblick sein. Hierfür werden 1,55 Millionen Euro veranschlagt. Für dieses Projekt können aber auch Fördermittel in Höhe von fast 773000 Euro abgerufen werden. Beinahe schon alte Bekannte im Investitionsprogramm der Sturmfedergemeinde sind die Erweiterung des Gewerbegebiets Zell und der Umkleidetrakt an der Sportanlage im Rohrbachtal. Diese Vorhaben waren bisher eingestellt worden, aber nie zum Zuge gekommen. In puncto Gewerbegebiet wird darauf gewartet, dass eine der ortsansässigen Firmen ihren Erweiterungsbedarf anmeldet. Für etwaige Erschließungsarbeiten werden gut 960000 Euro bereitgehalten. Bei der Umkleide im Rohrbachtal wurde lange debattiert, ob das bestehende Gebäude um- oder ganz neu gebaut werden solle. Die Gemeindeverwaltung warte auf ein Zeichen des Vereins, welche Variante es nun sein soll. „Die SGOS untersucht eine andere Lösung, aber das ist noch nicht spruchreif“, erklärte Bühler. 600000 Euro sollen im Haushalt der Gemeinde hierfür eingestellt werden.

Mit etwa 840000 Euro schlagen die Arbeiten zur Abwasserbeseitigung zu Buche, die an zwei Stellen im Gemeindegebiet geplant sind. In Zell ist ein Regenwasserkanal vorgesehen, in der Wilhelmsheimer Straße soll Oberflächenwasser künftig in den Tierbach geleitet werden.

Darüber hinaus gibt es noch einige Gemeindestraßen, die erneuert werden sollen – allen voran der Rietenauer Weg. „Der bricht an einigen Stellen schon weg“, schilderte Bühler den Gemeinderäten. Außerdem wird eine Querungshilfe in der Eschelhofstraße installiert und an der Sulzbacher Straße vom Supermarkt an wird eine neue Straßenbeleuchtung angebracht. Knapp 480000 Euro stehen im Etat dann für diese und weitere ähnliche Arbeiten zur Verfügung. Bisher auf die lange Bank geschoben wurden auch die Sanierung der Rathausinsel sowie die Erneuerung der Wege im Schlossgarten. Bereits zu Anfang des Jahres 2018 hatte Ulrich Zwink vom Backnanger Ingenieurbüro Frank die Sanierungsmaßnahmen vorgestellt. „Im nächsten Jahr soll das auf jeden Fall angegangen werden“, sagte der Bürgermeister. „Das ist kein Zustand, den man dulden kann“, fügte er im Hinblick auf die schadhaften Wege im Schlossgarten an. Auch die kleine Brücke vor dem Wasserschloss weist Schäden auf, so hatte Zwink schon 2018 angemerkt, dass der Belag nicht mehr sauber anschließe und daher undicht sei. Im Fokus der Sanierungsarbeiten wird auch der barrierefreie Zugang zum Rathaus stehen – bisher gibt es eine behelfsmäßige Rampe für Rollstuhlfahrer. Einen Antrag für die denkmalschutzrechtliche Genehmigung der Arbeiten gebe es schon, so Bühler. 277000 Euro sind für dieses Projekt vorgesehen.

Größere Beträge werden in den kommenden Jahren auch in puncto Gewässerschutz fällig. Für 2020 ist ein Betrag von etwa 530000 Euro als Umlage für den Wasserverband in die Investitionsplanung eingestellt, dieser wird sich in den darauffolgenden zwei Jahren sogar noch erhöhen. 280000 Euro fallen 2020 zudem für den Hochwasserschutz an den Seitengewässern der Murr an – und dabei wird es nicht bleiben. Kämmerin Marisa Wüstner hat in der Planung der Jahre 2021 bis 2023 insgesamt 2,1 Millionen Euro hierfür vorgesehen. Größere Posten im Etat des kommenden Jahres werden außerdem die Neugestaltung des Friedhofs (300000 Euro) und der Breitbandausbau in Rohrbach (210000 Euro) sein.

Der Gemeinderat stimmte dem Investitionsprogramm schlussendlich einstimmig zu, die FGL-Vorsitzende Gudrun Rauh merkte allerdings auch an, dass sie bei dem einen oder anderen Projekt vor dessen Umsetzung noch Diskussionsbedarf sehe.

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Erstellt:
19. Oktober 2019, 06:00 Uhr

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