Politik
Umfrage: Mehrheit hält AfD für rechtsextrem
Der Bundesverfassungsschutz stuft die AfD als gesichert rechtsextremistisch ein. Das befeuert die Debatte über ein Verbotsverfahren. Unter Wählern und Wählerinnen gibt es dafür keine klare Mehrheit.

© Carsten Koall/dpa/Carsten Koall
Gut zwei Drittel teilen die vom Verfassungsschutz vorgenommene Einstufung der AfD (Symbolbild).
Von red/dpa
Ein Mehrheit der Bürger in Deutschland hält einer Umfrage zufolge die AfD für rechtsextrem. Gut zwei Drittel (67 Prozent) teilen die vom Verfassungsschutz vorgenommene Einstufung der AfD als rechtsextrem, wie eine repräsentative Umfrage von Infratest dimap für den ARD-Deutschlandtrend ergab.
AfD-Anhänger lehnen diese Einstufung den Angaben zufolge geschlossen ab. Nur 5 Prozent von ihnen stimmten der Aussage zu, dass die eigene Partei rechtsextrem sei. Für die meisten AfD-Anhänger (82 Prozent) ist es laut Umfrage „egal, dass die AfD als rechtsextrem gilt, solange sie die richtigen Themen anspricht“.
Keine eindeutige Haltung zu Verbotsverfahren gegen AfD
Zur Einleitung eines Verbotsverfahrens gegen die AfD gibt es der Umfrage zufolge keine eindeutige Haltung in der Bevölkerung: 43 Prozent halten das demnach für angemessen, 47 Prozent für nicht angemessen.
Die Positionierung der AfD in Zuwanderungsfragen erhält in den eigenen Reihen der Umfrage zufolge faktisch uneingeschränkt Anerkennung: 96 Prozent der AfD-Anhänger finden es gut, dass die AfD den Zuzug von Ausländern und Flüchtlingen stärker begrenzen will als andere Parteien. Unter allen Befragten stimmten 45 Prozent dieser Aussage zu, 47 Prozent stimmten ihr nicht zu.
Gleichzeitig hat eine Mehrheit der Bürger (62 Prozent) laut der Umfrage Angst, dass die AfD die Demokratie in Deutschland zerstört. Unter den AfD-Anhängern ist diese Angst nicht vorhanden – nur 2 Prozent befürchteten das.
Infratest dimap hat den Angaben zufolge 1.325 Wahlberechtigte am Montag und Dienstag dieser Woche befragt.