Umsatzverluste: Verband fordert schnelle Hilfe

dpa/lsw Stuttgart. Der Handelsverband fürchtet angesichts der drastischen Einschränkungen durch die Coronavirus-Krise um die Existenz vieler Geschäfte. Die Händler im Südwesten stünden im Moment vor den größten organisatorischen und logistischen Herausforderungen aller Zeiten, sagte Verbandspräsident Hermann Hutter am Samstag und forderte umfassende Unterstützung von Seiten der Politik. „Viele Händler im Land brauchen die Hilfen schnellstmöglich, sonst werden Betriebe vor dem Aus stehen“, warnte er. Dass die Fixkosten weiter liefen, die Umsätze aber zurückgingen, bringe viele der 40 000 Betriebe im Land in Existenznöte.

Hermann Hutter, Präsident des Handelsverbandes Baden-Württemberg. Foto: picture alliance / Wolf Dewitz/dpa/Archivbild

Hermann Hutter, Präsident des Handelsverbandes Baden-Württemberg. Foto: picture alliance / Wolf Dewitz/dpa/Archivbild

Laut einer Umfrage des Verbandes klage bereits die Mehrheit der Händler über Umsatzeinbrüche um bis zu 50 Prozent. Die Zahl der Kunden in den Geschäften gehe zurück, und die Kunden, die noch kämen, seien stark verunsichert. Fast alle befragten Händler fürchteten zudem noch eine weitere Verschärfung der Situation, hieß es. „Wir hoffen nun vor allem darauf, dass die Politik die Nerven behält und die Geschäfte offen bleiben dürfen“, sagte Hutter.

Die bereits beschlossenen Erleichterungen beim Kurzarbeitergeld bezeichnete Hutter als sehr gute Maßnahme, die nun aber auch schnellstens umgesetzt werden müsse. Zudem brauche der Handel nach Möglichkeit Steuerstundungen, erweiterte Möglichkeiten für Abschreibungen und Liquiditätshilfen. Darüber hinaus sollten die bürokratischen Anforderungen zurückgeschraubt werden. „Was wir jetzt nicht brauchen können, sind irgendwelche Betriebsprüfungen jeglicher Art, die die Unternehmen in einer angespannten Lage noch mehr unter personellen Druck bringen“, betonte Verbands-Hauptgeschäftsführerin Sabine Hagmann.

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Erstellt:
14. März 2020, 12:14 Uhr

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