Schulze legt Entwurf für Nationale Wasserstrategie vor

dpa Berlin. Trockenheit als Folge des Klimawandels: In einigen Regionen Deutschland werde das Wasser jetzt schon knapp, warnt Umweltministerin Schulze. Mit einer nationalen Strategie will sie das Thema angehen.

Ein einziger Baum steht inmitten eines frisch angelegten, riesigen Kartoffelackers am Rande der Wetterau in Hessen. Foto: Boris Roessler/dpa

Ein einziger Baum steht inmitten eines frisch angelegten, riesigen Kartoffelackers am Rande der Wetterau in Hessen. Foto: Boris Roessler/dpa

Zur Vorbeugung von Wasserknappheit in manchen Regionen Deutschlands will das Bundesumweltministerium das Wassermanagement bis 2030 deutlich verbessern.

Sorgen dafür sollen nach den Plänen von Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) etwa eine bessere Datenlage sowie der Ausbau von Versorgungsnetzen zwischen Regionen mit unterschiedlicher Wasserverfügbarkeit. Insgesamt sei Deutschland ein wasserreiches Land, aber in einigen Regionen werde angesichts der Folgen des Klimawandels das Wasser knapp, sagte Schulze am Dienstag bei der Vorstellung ihres Entwurfs für eine Nationale Wasserstrategie. „Wir müssen jetzt Vorsorge ergreifen“, sagte Schulze.

Zur Modernisierung des Wassersektors und zur Anpassung der Gewässer an den Klimawandel schlägt Schulze ein Sofortprogramm in Höhe von einer Milliarde Euro vor, die in den kommenden zehn Jahren investiert werden sollen. Der Entwurf, den das Ministerium nach zwei Jahren Beratung mit Unternehmen, Verbänden, Ländern und Kommunen erarbeitet hat, wird ergänzt durch ein Programm mit 57 Maßnahmen.

Die Behörden von Bund und Ländern sollen demnach künftig genauer vorhersagen können, wo Wasser gebraucht wird. Das Ministerium geht davon aus, dass zusätzliche Verbundnetze und Fernleitungen nötig sein werden, um regionale Unterschiede bei der Wasserverfügbarkeit auszugleichen. Im Fall von regionaler Wasserknappheit sollten sogenannte „Wassernutzungshierarchien“ greifen: Die Versorgung mit Trinkwasser und der Wassermindestbedarf für Tiere und Pflanzen sollen dann dem Plan zufolge Vorrang haben.

Auch Bürgerinnen und Bürger sollen einen Teil beitragen. Über „smarte Wassertarife“ könnten sie künftig Anreize bekommen, ihren Wasserverbrauch an die Verfügbarkeit anzupassen. So könnte das Wasser günstiger werden in Zeiten, in denen die Nachfrage gering ist. Auch Unternehmen, die mit ihren Produkten das Wasser belasten, will Schulze stärker in die Pflicht nehmen. So sollen sie sich nach dem Plan etwa an der Finanzierung von neuen Klär- und Wasseraufbereitungsanlagen beteiligen.

„Mein Ziel ist, dass auch in 30 Jahren sauberes Wasser immer und überall in Deutschland ausreichend verfügbar ist“, sagte Schulze, die zugleich betonte, dass es sich bei der Strategie um einen Entwurf ihres Hauses handele, der von einer künftigen Bundesregierung noch verbindlich verabschiedet werden müsste.

© dpa-infocom, dpa:210608-99-903692/8

Weil Wasser künftig ein wichtiger Wirtschaftsfaktor werde, dürfe ein Mangel kein Wettbewerbsnachteil werden, so Bundesumweltministerin Svenja Schulze. Foto: Kay Nietfeld/dpa

Weil Wasser künftig ein wichtiger Wirtschaftsfaktor werde, dürfe ein Mangel kein Wettbewerbsnachteil werden, so Bundesumweltministerin Svenja Schulze. Foto: Kay Nietfeld/dpa

Ein Maisfeld wird bewässert, wobei durch den Sonnenschein ein Regenbogen entsteht. Foto: Julian Stratenschulte/dpa

Ein Maisfeld wird bewässert, wobei durch den Sonnenschein ein Regenbogen entsteht. Foto: Julian Stratenschulte/dpa

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Erstellt:
8. Juni 2021, 08:52 Uhr

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