Undav fühlt sich gut – aber steht er in der Startelf?

Jamie Leweling fällt aus, Tiago Tomas wird spielen – und der Trainer Sebastian Hoeneß sucht die beste Sturmvariante für Wolfsburg.

Deniz Undav mischt wieder voll mit.

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Deniz Undav mischt wieder voll mit.

Von Carlos Ubina

Stuttgart - Deniz Undav hat voll trainiert. Der 29-Jährige war in den vergangenen Tagen komplett belastbar, hat Spielfreude demonstriert und ist nun frohen Mutes, nach wochenlanger Verletzungspause sein Comeback in der Fußball-Bundesliga geben zu können. Er fühle sich so gut wie vor seiner Knieverletzung, ließ der Offensivspieler des VfB Stuttgart wissen. Demnach gibt es keine Probleme von seiner Seite aus. Damit signalisiert Undav auf seine Weise dem Trainer: Ich bin bereit für einen Einsatz an diesem Samstag (15.30 Uhr) beim VfL Wolfsburg.

Sebastian Hoeneß muss nun entscheiden, ob er Undav von Anfang an auflaufen lässt oder erst im Laufe der Partie bringt. Ob er den Spielwitz des Angreifers gleich auf dem Platz haben will oder ob er dessen Torgefährlichkeit später einwechselt, um von der Bank an Offensivkraft nachlegen zu können. Denn Undav funktioniert ja in beiden Rollen – als Startelfspieler, was seinem eigenen Anspruch entspricht, oder als Joker, was ihm weniger behagt, mit Blick auf die kommenden Wochen aber Sinn ergibt.

„Nach der Verletzung von Ermedin Demirovic machen wir uns Gedanken, wie wir den Ausfall auffangen. Dabei geht es nicht nur um ein Spiel“, sagt Hoeneß über seine Lösungsansätze. Drei aufeinanderfolgende englische Wochen liegen nun vor dem VfB. Da kommt Undavs Rückkehr gerade recht, zumal Jamie Leweling aufgrund von Adduktorenproblemen in Niedersachsen fehlen wird. „Wir hoffen, dass er bis nächsten Donnerstag wieder einsatzfähig ist“, sagt der Trainer. Dann steht die heiße Europa-League-Partie bei Fenerbahce Istanbul an.

Undav drängt dagegen jetzt schon zurück ins Team. Und für die Fans ist der Publikumsliebling natürlich ein Hoffnungsträger, um die vakante Mittelstürmerposition zu besetzen. Für Hoeneß ist der Nationalspieler im Mannschaftskreis ebenfalls eine zentrale Figur, um die sich der Stuttgarter Angriff drehen kann. Allerdings liebäugelt der Chefcoach mit verschiedenen Varianten, um für den jeweiligen Gegner die beste Offensivkombination zu finden.

Für Wolfsburg hat sich Hoeneß bereits auf Tiago Tomas als Fixpunkt im Sturm festgelegt. „Er wird an seiner alten Wirkungsstätte spielen, da er uns mit seiner Flexibilität enorm gut tut“, sagt der Trainer. Tomas kommt zwar für gewöhnlich über die Außenpositionen, hat aber auch schon öfter zentral gespielt. Undav könnte somit hinter dem Portugiesen agieren – wie beim Test gegen den Zweitligisten SV Elversberg (2:0).

Doch nun ist Bilal El Khannouss von seiner Länderspielreise zurück. Der Marokkaner ist ebenfalls ein Mann für die Zehnerposition und hat auf Anhieb mit Toren, Technik und großer Bereitschaft zum Gegenpressing überzeugt. Tut sich da etwa ein Luxusproblem auf? Nicht für den Trainer, der immer wieder darauf verweist, dass die Stuttgarter sehr viele Begegnungen zu bestreiten haben und er die Belastung sinnvoll steuern will.

Für Undav bedeutet diese Herangehensweise, dass er womöglich noch Geduld mitbringen muss; für Chris Führich dagegen, dass er wohl eine neue Chance in der Startelf erhält, da Leweling passen muss; und für Tomas, dass er gegen seinen Ex-Club im Zentrum des Stuttgarter Sturms steht.

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Erstellt:
16. Oktober 2025, 22:06 Uhr
Aktualisiert:
16. Oktober 2025, 23:51 Uhr

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