Philippe Lazzarini über israelischen Militäreinsatz
UNRWA-Chef: Westjordanland ist zu einem „Schlachtfeld“ geworden
Philippe Lazzarini, Leiter des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA, fordert ein Ende des israelischen Militäreinsatzes im Westjordanland. „Das Westjordanland wird zu einem Schlachtfeld“ – das müsse enden, erklärte er am Mittwoch auf X.

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Philippe Lazzarini, Generalkommissar des UN-Hilfswerks für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten, fordert ein Ende des israelischen Militäreinsatzes im Westjordanland.
Von alp/AFP
Der Leiter des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA, Philippe Lazzarini, hat ein Ende des israelischen Militäreinsatzes im Westjordanland gefordert. „Das Westjordanland wird zu einem Schlachtfeld, (...) das muss enden“, erklärte Lazzarini am Mittwoch im Onlinedienst X. Mehr als 50 Menschen, darunter Kinder, seien seit Beginn des israelischen Militäreinsatzes getötet gemeldet worden, fügte Lazzarini hinzu.
Der Leiter der UNRWA beklagte die alltägliche Zerstörung von Infrastruktur und massenhafte Vertreibungen besonders im Norden des Gebiets, wo „rund 40.000 Menschen zur Flucht gezwungen wurden“. Es herrsche „wieder einmal“ Angst, Ungewissheit und Trauer, erklärte Lazzarini.
The West Bank is undergoing an alarming spill over of the #Gaza war. More than 50 people, including children, have been reported killed since the Israeli Forces’ operation started 5 weeks ago. Destruction of public infrastructure, bulldozing roads and access restrictions are… — Philippe Lazzarini (@UNLazzarini) February 26, 2025
Zudem haben tausende Kinder, die üblicherweise UNRWA Schulen besuchen, laut Lazzarini keinen Zugang zu Bildung, teilweise seit Wochen. Helfer seien mit der Situation überfordert: „Immer mehr Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen, während Hilfsorganisationen überlastet und ernsthaft unterfinanziert sind“, erklärte Lazzarini.
Ende Januar hatte Israel die Zusammenarbeit mit der UNRWA eingestellt
Seit Januar läuft im Westjordanland eine große Offensive der israelischen Armee mit dem Ziel, militante Palästinensergruppen im Bereich Dschenin zu zerschlagen. Die Stadt und die angrenzende Flüchtlingssiedlung seien als Hochburgen palästinensischer Milizen bekannt.
Ende Januar hatte Israel die Zusammenarbeit mit der UNRWA eingestellt. Daraufhin kündigte die UNO ihrerseits trotz des Inkrafttretens eines israelischen Verbots der UNRWA-Aktivitäten auf israelischem Territorium an, die Arbeit in den Palästinensergebieten fortzusetzen.