Urteil gegen Valérie Bacot erwartet - Peiniger getötet

dpa Chalon-sur-Saône. Der Fall sorgte in Frankreich für Aufsehen: Valérie Bacot tötete ihren Ehemann, der sie gequält, vergewaltigt und zur Prostitution gezwungen haben soll. Nun wird das Urteil erwartet.

Die Angeklagte Valerie Bacot (M) kommt flankiert von ihrer Familie und umgeben von Journalisten im Gerichtsgebäude an. Foto: Jeff Pachoud/AFP/dpa

Die Angeklagte Valerie Bacot (M) kommt flankiert von ihrer Familie und umgeben von Journalisten im Gerichtsgebäude an. Foto: Jeff Pachoud/AFP/dpa

Über Jahrzehnte hinweg wurde sie von ihrem Ehemann misshandelt - dann tötete sie ihn. Ein Gericht in der burgundischen Kleinstadt Chalon-sur-Saône will nach eigenen Angaben heute das Urteil über Valérie Bacot fällen.

Der Angeklagten droht laut Medien eine lebenslange Freiheitsstrafe. Der Fall sorgt in Frankreich für Aufsehen. In einer Internet-Petition forderten annähernd 700.000 Menschen Freiheit für die Frau, die lange gequält wurde. Der Mann soll Bacot wiederholt vergewaltigt und zur Prostitution gezwungen haben.

Ihren Leidensweg beschrieb sie im kürzlich erschienenen Buch „Tout le monde savait“ (was übersetzt auf Deutsch heißt: Alle wussten es).

Bereits als 12 Jahre altes Mädchen habe der damalige Liebhaber ihrer Mutter sie vergewaltigt. Er wurde verurteilt und kam ins Gefängnis, kehrte dann aber wieder in die Familie zurück.

Mit 17 wurde sie schwanger und sah sich - von der eigenen Mutter verstoßen - gezwungen, ihren 25 Jahre älteren Peiniger zu heiraten. Letztlich habe sie ihn - auch zum Schutz ihrer Tochter - mit einem Schuss ins Genick getötet.

© dpa-infocom, dpa:210625-99-135971/2

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Erstellt:
25. Juni 2021, 05:21 Uhr

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