Zollpolitik
US-Inflation steigt spürbar
Die Inflation in den USA zieht im Juni stärker an als erwartet. Besonders Wohnen und Dienstleistungen werden teurer. Wie wirkt sich Trumps aggressive Zollpolitik aus?

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Die Inflation in den USA ist im Juni überraschend angestiegen. (Symbolbild)
Von red/dpa
In den Vereinigten Staaten hat sich die Inflation im Juni unerwartet deutlich verstärkt. Die aggressive Zollpolitik der US-Regierung zeigt aber nach Einschätzung von Experten weiterhin keine deutlichen Auswirkungen. Im Juni stiegen die Verbraucherpreise im Jahresvergleich um 2,7 Prozent, wie das Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Es ist der zweite Anstieg der Teuerung in Folge, und er fiel stärker als erwartet aus. Analysten hatten im Schnitt nur mit einer Inflationsrate von 2,6 Prozent gerechnet. Im Mai hatte die Teuerung bei 2,4 Prozent gelegen.
Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Verbraucherpreise in der größten Volkswirtschaft der Welt damit um 0,3 Prozent, nachdem sie im Vormonat um 0,1 Prozent zugelegt hatten. Die Kerninflationsrate, bei der schwankungsanfällige Preise für Energie und Nahrungsmittel herausgerechnet werden, stieg wie erwartet um 0,1 Prozentpunkte auf 2,9 Prozent.
Angetrieben wurde die Teuerung unter anderem durch einen überdurchschnittlichen Anstieg der Kosten für das Wohnen. Auch Dienstleistungen wurden teurer als der Durchschnitt. Ein deutlicher Rückgang wurde hingegen bei den Energiekosten und insbesondere bei den Kosten für Benzin gemeldet.
Zwar scheinen preistreibende Effekte höherer Zölle allmählich auf die Verbraucherebene durchzuschlagen, wie Analyst Ulrich Wortberg von der Landesbank Hessen-Thüringen sagte. Allerdings bleiben deutliche Zolleffekte nach Einschätzung von Experten weiter aus.