Universitäten

US-Politik beeinträchtigt Forschung in Baden-Württemberg

Die US-Politik unter Präsident Donald Trump hat auch Folgen für die Forschung in Baden-Württemberg. Manchen Projekten an Universitäten im Land wurden die Gelder entzogen.

Projekte an Universitäten im Land sind von der US-Politik betroffen (Symbolbild).

© picture alliance/dpa/Uwe Anspach

Projekte an Universitäten im Land sind von der US-Politik betroffen (Symbolbild).

Von red/epd

Politische Entscheidungen der neuen US-Regierung wirken sich bereits auf die Finanzierung von Forschungsprojekten in Baden-Württemberg aus. Bei drei Vorhaben hätten sich finanzielle Einschnitte ergeben, schreibt das Wissenschaftsministerium in einer am Montag veröffentlichten Antwort auf eine Anfrage der SPD-Landtagsfraktion.

Einem Projekt an der Universität Heidelberg, dem knapp 1,3 Millionen Euro von der United States Agency for International Development (USAID) zugesagt waren, wurde laut Ministerium die Förderung Ende Januar entzogen. An der Universität Mannheim gab es für ein Forschungsvorhaben (50.000 Euro US-Förderung) Anfang Februar eine Budgetsperre. Diese wurde Ende April unter Auflagen erhöhter Berichtspflichten wieder aufgehoben. Für ein Projekt an der Universität Freiburg (120.000 Euro US-Förderung) überlegt der US-amerikanische Kooperationspartner, Verwaltungskostenpauschalen für den deutschen Partner einzubehalten.

Finanzielle Kürzungen absehbar

Weitere finanzielle Kürzungen sind dem Ministerium zufolge absehbar. Die Nationalen Gesundheitsinstitute (NIH) kündigten zum 1. Mai an, keine direkten Unteraufträge mehr an ausländische Einrichtungen zu vergeben. Stattdessen soll eine neue Vergabestruktur für Forscher außerhalb der USA entstehen. Ein Großteil der US-Fördermittel für Baden-Württemberg fließt in solche jährlich zu verlängernden NIH-Unteraufträge. Das Ministerium rechnet daher mit spürbaren Folgen für die Forschungsvorhaben.

Aktuell erhalten 61 Forschungsprojekte an Hochschulen und Forschungseinrichtungen im Südwesten Gelder von öffentlichen US-Fördermittelgebern. Darüber hinaus bekommen der Antwort zufolge viele Einrichtungen Gelder privater US-Stiftungen und -Unternehmen. Hier seien bisher keine Auswirkungen der neuen US-Regierung bekannt.

Das Ministerium schätzt die Gefahr größerer Auswirkungen auf die gesamte Forschungslandschaft im Land dennoch als gering ein. Die aus den USA eingeworbenen Mittel machten nur einen kleinen Teil der gesamten Drittmitteleinnahmen der Hochschulen und Forschungseinrichtungen aus. Diese beliefen sich im Jahr 2022 auf rund 1,7 Milliarden Euro. (1291/02.06.2025)

Zum Artikel

Erstellt:
2. Juni 2025, 15:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen