USA: Uni-Arzt missbrauchte mindestens 177 Studenten

dpa Washington. Allein die Zahl der Fälle ist immens, das dahinter liegende Leid kaum vorstellbar: Ermittlungen zum Missbrauch von Studenten an einer Universität im US-Bundesstaat Ohio haben ein erschütterndes Ergebnis erbracht.

Zwischen 1979 und 1997 sind an der Ohio State University mindestens 177 Studenten sexuell missbraucht worden. Foto: Angie Wang/AP

Zwischen 1979 und 1997 sind an der Ohio State University mindestens 177 Studenten sexuell missbraucht worden. Foto: Angie Wang/AP

Zwischen 1979 und 1997 sind an einer Universität im US-Staat Ohio mindestens 177 Studenten von einem Doktor sexuell missbraucht worden. Das sei bei zwölf Monate dauernden Ermittlungen herausgefunden worden, teilte die Universität am Freitag mit.

Der im Jahr 2005 gestorbene Mann sei als Arzt an der Universität angestellt gewesen. Er kam 1978 als behandelnder Arzt an die Universität und arbeitete dann als Mannschaftsarzt für Leichtathleten.

Universitäts-Präsident Michael Drake schrieb in einer E-Mail an Studenten und Mitarbeiter: „Die Ergebnisse sind schockierend und schmerzvoll.“ Einige Angestellte hätten bereits 1979 Vorwürfe gekannt, es seien aber keine Untersuchungen angestrengt worden. Das fundamentale Versagen der Universität, den Missbrauch zu verhindern, sei inakzeptabel.

Die Ermittlung war im April 2018 angekündigt worden. Wenige Monate zuvor war der Mannschaftsarzt der US-Turner, Larry Nassar, wegen Missbrauchs teils minderjähriger Opfer zu bis zu 175 Jahren Haft verurteilt worden. Insgesamt waren Anzeigen hunderter Turnerinnen und ihrer Eltern gegen ihn eingegangen, darunter die Olympiasiegerinnen Alexandra Raisman, McKayla Maroney und Simone Biles.

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Erstellt:
18. Mai 2019, 09:18 Uhr

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