VdK und Verdi: Privatversicherte an Mehrkosten beteiligen

dpa/lsw Stuttgart. An Mehrkosten für die Krankenhäuser wegen Covid-19 müssen nach Ansicht des Sozialverbands VdK und der Gewerkschaft Verdi auch Privatversicherte beteiligt werden. Krankenhäuser finanziell zu entlasten, sei völlig richtig. Der VdK wandte sich am Freitag in Stuttgart aber gegen Pläne des Gesetzgebers, die Kosten für den notwendigen massiven Ausbau der Intensivplätze primär den gesetzlich Versicherten aufzubürden. „Die vorgesehene Finanzierung der Intensivplätze alleine über den Gesundheitsfonds ist falsch und unsolidarisch“, meinte VdK-Landeschef Roland Sing.

Ein Mann trägt eine Mütze mit dem Verdi Logo. Foto: Christophe Gateau/dpa/Symbolbild

Ein Mann trägt eine Mütze mit dem Verdi Logo. Foto: Christophe Gateau/dpa/Symbolbild

Der Fonds würde beim Ausbau der Kapazitäten ihm zufolge mit bis zu 1,5 Milliarden Euro belastet. Gesetzlich Krankenversicherte würden so doppelt herangezogen: Schließlich seien sie beim Gesundheitsfonds und auch als Steuerzahler beteiligt. Der Sozialverband VdK gehört mit bundesweit über zwei Millionen Mitgliedern und 240 000 Mitgliedern im Südwesten zu den größten Sozialverbänden in Bund und Land.

Verdi forderte den Gesetzgeber auf, zwingend nachzusteuern: „Zur Finanzierung der Mehrkosten müssen die dafür benötigten Mittel aus der Liquiditätsreserve aus dem Bundeshaushalt refinanziert werden.“ Die Bewältigung der Coronakrise sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, betonte Irene Gölz, Verdi-Landesfachbereichsleiterin Gesundheit.

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Erstellt:
27. März 2020, 16:05 Uhr

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