Verband: Hotel-Umsätze trotz Tourismus-Wachstums gesunken

dpa/lsw Stuttgart. Für die Hotels in Baden-Württemberg hat sich der anhaltende Tourismus-Boom im vergangenen Jahr nach Darstellung des Branchenverbandes Dehoga nicht ausgezahlt. Obwohl die Zahl der Übernachtungen weiter stieg, verbuchten die Beherbergungsbetriebe sinkende Umsätze, wie der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband am Montag in Stuttgart mitteilte. Die Gaststätten dagegen legten im Vergleich zum Vorjahr zu. Die gesamte Branche kam dadurch auf ein leichtes Plus von 0,9 Prozent. Die Zahlen spiegeln die Lage bis Ende November 2019 wider, abschließende Werte liegen noch nicht vor.

Einerseits spürten die Hotels, die viel mit Firmenkunden Geschäfte machten, die gebremste Konjunktur und die vielen Sparprogramme der Wirtschaft, sagte der Vorsitzende des Dehoga Baden-Württemberg, Fritz Engelhardt. Andererseits wirke sich das starke Wachstum der Kapazitäten aus, das die Hotelpreise drücke. Obwohl die Auslastung annähernd konstant gehalten worden sei, sei der Umsatz deshalb um 1,4 Prozent gesunken. „Das zeigt, wie hart der Wettbewerb ist - und es zeigt, dass dieser Wettbewerb eben auch über den Preis geführt wird“, sagte Engelhardt. „Für die Branche ist das eine große Herausforderung.“

Insgesamt könne man trotzdem von einer guten Entwicklung der Branche mit ihren knapp 31 000 Betrieben im Südwesten sprechen, betonte Engelhardt. Knapp 137 400 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte seien ein Rekordwert. Das Gastgewerbe gerade in konjunkturell schwierigen Zeiten als Job- und Wachstumsmotor zu nutzen, werde allerdings durch die politischen Rahmenbedingungen erschwert. Weder gebe es Fortschritte bei der Angleichung der Mehrwertsteuersätze noch bei der Flexibilisierung der Arbeitszeiten oder der Bezahlung von Minijobbern, sagte Engelhardt.

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Erstellt:
17. Februar 2020, 11:21 Uhr

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