Verband: Private Bauherren in Wohnungspolitik vernachlässigt

dpa/lsw Stuttgart. In der Debatte um Wohnungsmangel sehen private Immobilienunternehmen ihre Rolle nicht ausreichend gewürdigt. „Vielleicht verkennen Teile der Politik noch immer die Leistungen der Privaten für den Wohnungsbau“, beklagte der Geschäftsführer des Landesverbandes Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen Baden-Württemberg (BFW), Gerald Lipka, am Dienstag. Privatleute und Mittelständler hätten 2020 den Löwenanteil am Wohnungsneubau im Südwesten geschultert, würden im neuen Koalitionsvertrag aber kaum erwähnt.

Laut „Wohnungswirtschaftlichem Konjunkturbericht 2020/2021“, den der Immobilienexperte Dieter Rebitzer von der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen regelmäßig im Auftrag des Verbandes erstellt, gingen im vergangenen Jahr 60 Prozent aller Investitionen im Wohnungsbau auf das Konto privater Bauherren und Wohnungsbaugesellschaften.

„Die privaten Unternehmen könnten noch deutlich mehr bauen, wenn die Kommunen die dafür nötigen Grundstücke entwickeln würden, die Behörden Bauanträge schneller genehmigten und das Land die nötigen rechtlichen Rahmenbedingungen dafür schaffen würde“, sagte Lipka. Nur mit mehr Wohnungen werde der Wohnungsmarkt dauerhaft entlastet. Zweckentfremdungsverbote und andere Regulierungen hingegen schreckten Investoren eher ab.

© dpa-infocom, dpa:210525-99-732934/2

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Erstellt:
25. Mai 2021, 12:06 Uhr

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