Verband sorgt sich um Offshore-Windbranche im Südwesten

dpa/lsw Stuttgart. Der Ausbau der Windenergie auf See geht nach Ansicht des Branchenverbandes WAB zu langsam. Dadurch seien Arbeitsplätze gefährdet - auch im küstenfernen Südwesten. Etwa ein Drittel der 24 350 in Deutschland in dem Bereich Beschäftigten werden demnach 2035 ihre Arbeit verloren haben, wenn die Bundesregierung nichts an ihren Ausbauzielen ändert. So lautet die Prognose einer am Dienstag in Stuttgart veröffentlichten Umfrage unter Unternehmen, die im oder für den Offshore-Bereich tätig sind. In Baden-Württemberg arbeiten demnach derzeit 4455 Menschen Vollzeit im Offshore-Windenergie-Bereich - mehr als in jedem anderen Bundesland.

Ein Offshore-Windpark in der Nordsee. Foto: Ingo Wagner/dpa/Archivbild

Ein Offshore-Windpark in der Nordsee. Foto: Ingo Wagner/dpa/Archivbild

86 baden-württembergische Unternehmen produzieren laut der Umfrage für den Offshore-Bereich oder liefern zu und erwirtschaften so einen Umsatz von mehr als einer Milliarde Euro pro Jahr. Dazu zählen etwa die EnBW, die Anlagen plant und entwickelt, aber auch Unternehmen wie Würth und Liebherr, die Schrauben oder Kräne für den Bau stellen. Schwerpunkte im Südwesten sind laut WAB Maschinenbau sowie Forschung und Entwicklung. Bleibt es bei den aktuellen Ausbauzielen von insgesamt 15 Gigawatt Offshore-Windenergie bis 2030, wären Betriebe im Südwesten laut Dirk Briese vom Marktforschungsinstitut wind:research wohl sogar stärker vom Abbau von Arbeitsplätzen betroffen als Unternehmen, die mit Instandhaltung und Wartung befasst sind.

Der Ausbau der Windenergie wird laut WAB in den kommenden zwei bis drei Jahren deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt liegen. Der Verband fordert von der Bundesregierung, die rechtlichen Voraussetzungen für den Ausbau von zwei Gigawatt pro Jahr zu schaffen. So würden neue Arbeitsplätze geschaffen.

Zum Artikel

Erstellt:
21. Januar 2020, 14:49 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen