Verbandschef: Notbetreuung für benachteiligte Kinder

dpa/lsw Stuttgart. Leistungsschwache Schüler leiden aus Sicht des Verbands Bildung und Erziehung (VBE) besonders unter den Schulschließungen in der Corona-Krise. Es gebe schwache Kinder aus bildungsfernen Elternhäusern, die erreichten die Schulen kaum, sagte der VBE-Landesvorsitzende Gerhard Brand am Freitag in einer Videokonferenz mit Journalisten. Er stellt deshalb zur Diskussion, die Notbetreuung zu nutzen, um benachteiligte Kinder an den Schulen zu unterrichten, bevor sie weiter abgehängt werden. Leistungsschwächere Kinder täten sich mit der digitalen Lernumgebung deutlich schwerer. Aus der Distanz könnten die Lehrer ihnen nur schwer helfen. „Wir kriegen die nicht, wenn die Eltern nicht ans Telefon gehen und E-Mails nicht beantworten.“

Gerhard Brand spricht bei einer Pressekonferenz. Foto: Sina Schuldt/dpa/Archivbild

Gerhard Brand spricht bei einer Pressekonferenz. Foto: Sina Schuldt/dpa/Archivbild

Der Verband rechnet auch für das nächste Schuljahr nicht mit einer Rückkehr zum normalem Unterricht. „Corona wird uns über dieses Schuljahr hinaus auch ins nächste Schuljahr begleiten“, sagte Brand.

Bislang dürfen Eltern mit Berufen in Schlüsselbereichen wie Medizin oder Polizei ihre Kinder bis zur sechsten Klasse in eine Notfallbetreuung geben. Bund und Länder hatten sich am Mittwoch auf eine Ausweitung der Notbetreuung verständigt.

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Erstellt:
17. April 2020, 13:31 Uhr

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