Deutschland und Großbritannien
Verbündete wollen weitreichende Präzisionswaffe entwickeln
Deutschland und Großbritannien bauen die militärische Zusammenarbeit aus. Bei einem Treffen in der Villa Borsig in Berlin heißt es: Die Beziehungen sind enger denn je.

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Verteidigungsminister Boris Pistorius traf sich in Berlin mit seinem britischen Kollegen John Healey.
Von red/dpa
Deutschland und Großbritannien wollen gemeinsam eine weitreichende Präzisionswaffe entwickeln und laden Verbündete zur Beteiligung ein. Es sei begonnen worden, die Fähigkeit „Deep Precision Strike“ zu entwickeln, sagte Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) bei einem Treffen mit seinem britischen Kollegen John Healey in Berlin.
„Konkret heißt das, wir haben die Entwicklung von Waffensystemen mit einer Reichweite von mehr als 2000 Kilometern gestartet“, sagte Pistorius. „Die aktuelle Bedrohungslage zeigt eindrucksvoll, wir müssen möglichst alle Fähigkeitslücken schließen und das so schnell wie irgendwie möglich.“ Deutschland und Großbritannien vereinbarten auch eine verstärkte Zusammenarbeit bei Fähigkeiten zur U-Boot-Jagd.
Abkommen über militärische Zusammenarbeit
Bei dem Treffen ging es um die Umsetzung der sogenannten Trinity House Vereinbarung, einem bilateralen Abkommen über die militärische Zusammenarbeit.
Mit ihren Plänen für eine weitreichende Präzisionswaffe übernehmen die beiden Staaten eine Führungsrolle im europäischen Projekt Elsa („European Long-Range Strike Approach“). Eine Absichtserklärung dazu hatten mehreren Staaten schon auf dem Nato-Gipfel in Washington unterzeichnet. Es geht um die Fähigkeit, einem möglichen Gegner auch tief in seinem Hinterland Militäranlagen oder wichtige Infrastruktur zerstören zu können.