Stärke 6,1

Verdächtige Häufung? Wieder bebt in der Region um Kreta die Erde

In Griechenland bebt häufiger die Erde. Diesmal kommt es in der südlichen Ägäis vor Kreta zu einem Beben – wie schon vor knapp zwei Wochen.

Viele Bewohner der Regionen Rethymno und Lassithi  wurden durch die Erdstöße von dem Erdbeben geweckt und verließen vorsorglich ihre Häuser

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Viele Bewohner der Regionen Rethymno und Lassithi wurden durch die Erdstöße von dem Erdbeben geweckt und verließen vorsorglich ihre Häuser

Von Markus Brauer/AFP/dpa

Vor der griechischen Insel Kreta hat es am Donnerstagmorgen (22. Mai) ein Beben der Stärke 6,1 gegeben. Die Tiefe des Bebens gab die US-Erdbebenwarte USGS mit 68,9 Kilometern an. Das Epizentrum lag demnach 58 Kilometer nordöstlich des Inselortes Eloúnda in der südlichen Ägäis und 82 Kilometer nordöstlich von Kretas Hauptstadt Heraklion.

Vorsorglich Häuser verlassen

Viele Menschen seien aus Angst auf die Straßen gerannt, sagt Alexis Kalokairinos, Bürgermeister der kretischen Stadt Heraklion, dem Nachrichtensender ERTNews. Ein altes Gebäude im Stadtzentrum sei beschädigt, zudem würden vorsorglich Schulgebäude auf Schäden untersucht.

Viele Bewohner der Regionen Rethymno und Lassithi wurden von dem Erdbeben geweckt und verließen vorsorglich ihre Häuser, wie der griechische Fernsehsender ERT berichtete. In Supermärkten fielen Waren aus den Regalen und auf einigen Straßen lag laut Bildern in Lokalmedien Schutt.

Beben in 68,9 Kilometer Tiefe

Das Beben habe sich „in großer Tiefe“ ereignet, sagte der Forschungsdirektor des Instituts für Geodynamik am Nationalen Observatorium Athen, Athanassios Ganas, im Sender ERT. Für die Bevölkerung bestehe daher „kein besonderer Grund zur Beunruhigung“.

Das Beben habe sich vor allem durch seine gefühlt lange Dauer ausgezeichnet, berichten griechische Medien unter Berufung auf Anwohner. Die Dauer eines Bebens wird von den Instituten nicht angegeben. Ein Video, das von Newsportal Cretapost veröffentlicht wurde, zeigt, wie es auf der Insel wackelte und die Erschütterungen die Alarmanlagen von Autos und Wohnungen auslösten.

Noch auf dem Peloponnes spürbar

Das Beben sei auch auf der Halbinsel Peloponnes, den Kykladen und sogar auf Zypern deutlich zu spüren gewesen, berichtet die Zeitung „To Proto Thema“. Entwarnung gab es demnach von Thanasis Ganas, dem Forschungsleiter des Geodynamischen Instituts Athen. Er gehe davon aus, dass es kaum Nachbeben geben werde.

Vorsorglich hatte der griechische Katastrophenschutz auch eine Tsunami-Warnung herausgegeben. Eine entsprechende Warnmeldung ging per SMS an die Menschen in der Region. Der Tsunami blieb jedoch aus.

Magnitude 6.2 #earthquake Again #CRETE#GREECE 2025-05-22 03:19:34.6 UTC Location 35.720 ; 25.910 Depth 53 km Distance 82 km NE of Irákleion, Greece 61 km N of Ágios Nikólaos. RespectfullyMoneca CollagenBabe Biohacker CosmicReporter ❤️✨ pic.twitter.com/eFYizZ0zPw — Moneca Yardley (@CollagenBabe) May 22, 2025

Santorini blieb diesmal verschont

Die Insel Santorini, die nördlich von Kreta liegt, blieb diesmal aber von den Erdstößen verschont. Ab Ende Januar waren tausende Beben rund um Santorin und seine Nachbarinseln registriert worden. Eine solche Serie von Beben hatte es in dem Gebiet nach Expertenangaben seit 1964 nicht mehr gegeben.

Erst vor einer Woche hatte zudem ein Erdbeben der Stärke 6,1 südlich der Insel Kasos und Karpathos auch auf den bei Urlaubern sehr beliebten Ägäis-Inseln Kos, Rhodos und Kreta für Erschütterungen gesorgt.

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Erstellt:
22. Mai 2025, 12:24 Uhr
Aktualisiert:
22. Mai 2025, 12:44 Uhr

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