Verhärtete Fronten bei Chemie-Tarifrunde im Südwesten

dpa/lsw Karlsruhe. Ohne Annäherung ist die erste Tarifrunde für die rund 73 000 Beschäftigten in der baden-württembergischen Chemie-Industrie vertagt worden. Der Arbeitgeberverband Chemie Baden-Württemberg wies am Donnerstag in Karlsruhe die Forderungen der Gewerkschaft IG BCE zurück. Verhandlungsführer Patrick Krauth sagte, die Branche stecke in der Rezession. „Da gibt es nichts zu verteilen.“

IG-BCE-Verhandlungsführerin Catharina Clay warf den Arbeitgebern hingegen eine allzu pessimistische Darstellung der wirtschaftlichen Lage vor: „Die schwarzen Wolken der Arbeitgeber sind klar herbeigeredet. Anscheinend sind die Unternehmen von den Rekordgewinnen der Vergangenheit zu verwöhnt, um sich jetzt mit 2,8 Prozent Wachstum zufriedenzugeben.“

Die Tarifkommission der Gewerkschaft hatte im September beschlossen, unter anderem mit der Forderung nach einem persönlichen Zukunftskonto in Höhe von jährlich 1000 Euro, über das jeder Beschäftigte individuell verfügen kann, in die Verhandlungen zu gehen. Arbeitgebervertreter Krauth sagte, die Forderungen der Gewerkschaft seien mit mehr als vier Prozent Kostensteigerung bei den Personalkosten verbunden. Nach der ersten regionalen Runde gehen die Tarifgespräche bundesweit am 21. Oktober in Hannover weiter.

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Erstellt:
10. Oktober 2019, 15:23 Uhr

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