Verhaltener Start der Freibadsaison

Obwohl das Wetter in den vergangenen Wochen von Sonnenschein geprägt war, bleibt der große Ansturm auf die Freibäder in Murrhardt, Backnang, Oppenweiler und Erbstetten noch aus. Mancherorts wird kräftig investiert, um das Bad attraktiv zu halten.

Der Andrang im Murrhardter Freibad ist noch überschaubar. Der Kinderbereich (im Hintergrund) wird derzeit saniert. Fotos: Tobias Sellmaier

© Tobias Sellmaier

Der Andrang im Murrhardter Freibad ist noch überschaubar. Der Kinderbereich (im Hintergrund) wird derzeit saniert. Fotos: Tobias Sellmaier

Von Carmen Warstat

Rems-Murr. Etwas abgeschieden und idyllisch gelegen befindet sich das Murrhardter Freibad inmitten intakter Natur. Es bietet ideale Bedingungen, sowohl für Erwachsene zum Entspannen inner- und außerhalb des Schwimmbeckens als auch für die Kinder zum Toben und Spielen. Dort hat man die Saison wetterbedingt erst zum 20. Mai eröffnet, seitdem strömen die Besucher und genießen das kleine Paradies. Bademeister Jürgen Reuß berichtet von etwa 3000 Gästen in der vergangenen Woche und ist sich sicher, dass die Zahlen angesichts des sonnigen Wetters weiter steigen werden.

In Murrhardt tut man einiges, um das Freibad noch attraktiver zu gestalten. So wird der Kinderbereich derzeit saniert und barrierefrei gestaltet und mit Attraktionen versehen, die den Jüngsten großen Wasserspaß versprechen und beispielsweise von Familie Hauber aus Fornsbach sehnsüchtig erwartet werden. Die Töchter Amalia (6) und Liliana (3) kommen sehr gern, zumal die Ältere zurzeit für ihren Schwimmkurs üben muss. „Inzwischen haben die Mädels das entsprechende Alter“, sagt die Mama Katharina Hauber. Sie freuen sich darauf, dass spätestens am 13. Juni der Kinderbereich öffnet, und werden dann mit Sicherheit dort vorbeischauen.

Unterstützung gibts vom Förderverein

Eine Gruppe Jugendlicher ist mit Mopeds gekommen und hat ebenfalls ihren Spaß. Fabian Göckler (17, aus Durlangen) erzählt, dass die Freunde aus verschiedenen Orten kommen und sich von der Berufsausbildung in Gmünd her kennen. Sie haben das Sprungbrett für sich entdeckt und Fabian vollführt unter dem Beifall der Freunde einige Kunststücke. 50000 bis 60000 Besucher zählt man in Murrhardt pro Jahr, da möchte man etwas bieten. Der Förderverein ist mit von der Partie und engagiert sich ehrenamtlich in der Gestaltung der Anlagen oder am Einlass. Trampolin und Schach, eine Slackline und ein Basketballplatz erwarten die Gäste, und natürlich ein traumhaftes Sommerambiente.

Das Freibad Erbstetten nennt sich auch „‘s Familienbädle“ und ist ein ähnlich herrlicher Flecken Erde. Auch hier ist der Andrang noch verhalten. Bei 24 bis 25 Grad Celsius Lufttemperatur und einem relativ kühlen Wind kommt man immerhin bereits auf 3000 bis 4000 Besucher, aber bei 30 Grad sind es erfahrungsgemäß ihrer 12000 bis 14000. An dem Ambiente des Schwimmbads ändere das aber nichts. „Es ist auch bei großem Andrang so entspannt bei uns“, erzählt Schwimmmeister Uwe Meiners und spricht von einer familiären Atmosphäre, die hier alle schätzen.

Personalengpass und Ferienflaute

Auch in Erbstetten sei die Zusammenarbeit mit dem Förderverein „topp“. Frühschwimmen (für Vereinsmitglieder) und Wassergymnastik werden angeboten, auch das traditionelle 24-Stunden-Schwimmen ist wieder geplant. Der Schwimmmeister ist selbst Mitglied und im Vorstand des Fördervereins, was der gemeinsamen Umsetzung von Veranstaltungen und anderen Projekten sehr dienlich ist. „Das Ganze ist ein Traum“, schwärmt Uwe Meiners und meint dabei auch Milane und Bussarde, die den Himmel über dem Erbstettener „Bädle“ gelegentlich beehren.

In Oppenweiler gibt Kämmerin Claudia Kurz Auskunft über den Saisonstart. Am 6. Mai wurde das Freibad dort eröffnet und es sei „wetterbedingt schleppend angelaufen.“ Inzwischen allerdings „haben wir super Wetter und einen super Betrieb“. Aufgrund eines Personalengpasses sei man gezwungen gewesen, die Öffnungszeiten anzupassen: Montags wird nun erst um 14 Uhr geöffnet, dienstags bis freitags um 10 Uhr und samstags um 9 Uhr. Das Engagement der DLRG Oppenweiler ermöglicht einen zweiten Frühbadetermin pro Woche, das heißt, dass dienstags und donnerstags zwischen 6 und 8 Uhr für die Frühaufsteher geöffnet ist, und zwar bis in den August hinein. Die Kämmerin spricht auch die „üblichen Unterhaltungsarbeiten“ an, beispielsweise Sanierungen der Fliesen und Verfugungen unter anderem im Kinderbereich.

Der Geschäftsführer der Städtischen Bädergesellschaft Backnang GmbH Martin Hinderer schätzt den Besucheransturm im Backnanger Freibad als „noch verhalten“ ein und führt dies unter anderem auf die Pfingstferien zurück. Viele seien weg und das Bad werde momentan überwiegend von Dauerkarteninhabern genutzt.

Man habe einiges an Instandsetzungsarbeiten in Angriff genommen, beispielsweise am Kinderbecken und den Kabinen, an den Sitzbänken sowie dem Sprungturm.

Alte Spielgeräte, an denen der Zahn der Zeit nagte, sind abgebaut und neue bestellt worden. „Hoffentlich spätestens Ende Juni“ sollen diese geliefert und installiert werden, so Hinderer.

Katharina und Bastijan Hauber aus Fornsbach entspannen mit den Töchtern Amalia und Liliana beim Picknick. Amalia übt zurzeit im Bad für den Schwimmkurs.

© Tobias Sellmaier

Katharina und Bastijan Hauber aus Fornsbach entspannen mit den Töchtern Amalia und Liliana beim Picknick. Amalia übt zurzeit im Bad für den Schwimmkurs.

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Erstellt:
5. Juni 2023, 06:00 Uhr

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