Brüssel

Verkauf kindlicher Sexpuppen: EU stellt Anfrage an Onlinehändler Shein

Die EU-Kommission hat eine Anfrage an den Onlinehändler Shein gestellt. Es geht um den Verkauf kinderpornographischer Sexpuppen und illegaler Waffen.

Die französische Justiz ermittelt gegen den in China gegründeten Onlinehändler mit Sitz in Singapur. (Symbolbild)

© AFP/JULIE SEBADELHA

Die französische Justiz ermittelt gegen den in China gegründeten Onlinehändler mit Sitz in Singapur. (Symbolbild)

Von red/afp

Wegen des Verkaufs kinderpornographischer Sexpuppen und illegaler Waffen hat die EU-Kommission zusätzliche Informationen vom Onlinehändler Shein angefragt. Die Kommission habe wegen Hinweisen auf den Verkauf illegaler Produkte eine Anfrage an Shein geschickt, erklärte die Behörde am Mittwoch. Demnach vermutet die Kommission, dass Sheins Geschäftsmodell ein „systemisches Risiko für Verbraucher in der gesamten Europäischen Union“ darstellen könnte.

Die französische Justiz ermittelt gegen den in China gegründeten Onlinehändler mit Sitz in Singapur wegen der Verbreitung von Darstellungen Minderjähriger mit pornografischem Charakter. Auslöser war das Angebot kinderpornographischer Sexpuppen. Eine gerichtliche Entscheidung über eine mögliche Sperrung Sheins in Frankreich wurde am Mittwoch auf Anfang Dezember verschoben. 

Anfrage im Rahmen des EU-Gesetzes für digitale Dienste gestellt

Die Kommission erklärte, sie habe bei Shein detaillierte Informationen und interne Dokumente angefragt, wie die Plattform künftig Minderjährige schützen und den Verkauf illegaler Produkte verhindern will. Zudem untersuche die Behörde die Effektivität der von Shein ergriffenen Maßnahmen. Die Anfrage wurde im Rahmen des EU-Gesetzes für digitale Dienste (DSA) gestellt. Eine Informationsanfrage der Kommission kann zu Ermittlungen und sogar Strafzahlungen führen.

Shein hatte Anfang November begleitet von heftigen Protesten einen ersten dauerhaften Laden in einem Pariser Traditionskaufhaus eröffnet. Die Proteste hatten sich an dem Sexpuppen-Skandal entzündet, richteten sich aber auch grundsätzlich gegen das Unternehmen. Kritiker werfen Shein vor, den europäischen Markt mit Billigkleidung zu überschwemmen, die unter ökologisch und sozial fragwürdigen Bedingungen hergestellt und geliefert wird.

Das EU-Parlament wollte am Mittwoch über eine Resolution abstimmen, in der sie die Kommission auffordert, das Sperren von Handelsplattformen zu erleichtern. 

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Erstellt:
26. November 2025, 12:56 Uhr

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