VfB patzt in Sandhausen: Drei Treffer von Gomez aberkannt

dpa/lsw Sandhausen. Der VfB Stuttgart verliert das Auswärtsspiel in Sandhausen - auch weil gleich drei Treffer von Mario Gomez aberkannt werden. Der frühere Nationalstürmer übte anschließend deutliche Kritik.

Stuttgarts Gonzalo Castro und Sandhausens Aziz Bouhaddouz (l-r.) im Zweikampf um den Ball. Foto: Uwe Anspach/dpa

Stuttgarts Gonzalo Castro und Sandhausens Aziz Bouhaddouz (l-r.) im Zweikampf um den Ball. Foto: Uwe Anspach/dpa

Der VfB Stuttgart hat in der 2. Fußball-Bundesliga erneut gegen einen Außenseiter gepatzt und findet weiter keine Konstanz. Die Mannschaft von Trainer Tim Walter verlor am Sonntag beim SV Sandhausen mit 1:2 (0:2) und damit bereits zum fünften Mal in dieser Saison. Aziz Bouhaddouz (1. Minute/24.) erzielte die beiden Tore für die Gastgeber. Silas Wamangituka traf in der 89. Minute per Elfmeter zum Anschluss, nachdem der Videoassistent auf ein Handspiel im Strafraum aufmerksam gemacht hatte. Die dritte Auswärtsniederlage in Serie verhinderte der Treffer aber nicht.

Zuvor hatte Robert Kempter im Kölner Keller gemeinsam mit den Linienrichtern seinen Anteil am Frust beim VfB. Den Schwaben wurden gleich drei Treffer von Mario Gomez (11./45.+3/71.) aberkannt, weil der Ex-Nationalstürmer jeweils knapp im Abseits gestanden hatte.

„Ich war schon ein Freund davon, weil ich dachte, es wird gerecht, aber für uns Stürmer ist es eine Katastrophe“, schimpfte Gomez anschließend bei Sky über den Videobeweis: „Das System, wie es ist, ist einfach scheiße.“

Die Schwaben bleiben nach der Niederlage Tabellendritter mit drei Punkten Rückstand hinter dem Hamburger SV. Auf Spitzenreiter Arminia Bielefeld fehlen nun sechs Zähler. Der 1. FC Heidenheim auf Platz vier hat wie Erzgebirge Aue drei Punkte Rückstand auf Stuttgart.

Der VfB dominierte die Partie zwar erneut über weite Strecken, leistete sich im Spielaufbau aber auch viele Ballverluste - und die nutzten die Gastgeber aus. Schon nach wenigen Sekunden köpfte Kevin Behrens an die Latte, Bouhaddouz staubte ab und schoss aus kurzer Distanz die Führung. Dann pennte der VfB nach einer Ecke, und das nutzte der Torjäger erneut aus. „Das hat nur was mit Aufmerksamkeit zu tun. Da waren wir einfach schläfrig“, kritisierte Walter die Gegentore nach Standards.

Im Vergleich zum Derbysieg gegen den Karlsruher SC stand Nathaniel Phillips als einziger Neuling in der Startelf, weil Kapitän Marc Oliver Kempf gesperrt fehlte. Doch trotz der fast gleichen Mannschaft agierte der VfB anders als eine Woche zuvor oft unkonzentriert und verlor Bälle durch Passfehler, wodurch Sandhausen immer wieder Kontergelegenheiten bekam. Die eigenen Chancen durch Gonzalo Castro (32.) oder Santiago Ascacibar (33.) nutzte Walters Team dagegen nicht.

Nur Gomez traf in der ersten Halbzeit - einmal mit links sowie ein weiteres Mal herrlich per Fallrückzieher. Beide Tore wurden aber nachträglich zurecht aberkannt. In der zweiten Hälfte war dann auch vom 34 Jahre alten Routinier nicht mehr viel zu sehen, weil er wie fast alle seiner Teamkollegen deutlich abbaute. Allerdings erzielte der Angreifer an einem für ihn gebrauchten Nachmittag noch einen weiteren Abseitstreffer. Wieder überprüfte der Videoreferee die Szene - und wieder wurde das Tor zurecht aberkannt. Erst kurz vor Schluss gab es die Elfmeterentscheidung zu Gunsten des Favoriten. Doch für einen Punkt reichte es nicht mehr.

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Erstellt:
1. Dezember 2019, 16:53 Uhr

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