Vor Wolfsburg-Spiel: Nun plagen den VfB auch Corona-Probleme

dpa/lsw Stuttgart. 2:3 gegen Borussia Dortmund, 1:2 bei Union Berlin: Gegen den Champions-League-Anwärter VfL Wolfsburg will der VfB Stuttgart die dritte Niederlage nacheinander verhindern. Doch die Sorgen nehmen zu. Und es gibt den nächsten Rückschlag für Nicolas Gonzalez.

Ein Fußball liegt auf dem Spielfeld. Foto: picture alliance/dpa/Symbolbild

Ein Fußball liegt auf dem Spielfeld. Foto: picture alliance/dpa/Symbolbild

Im Endspurt der Fußball-Bundesliga häufen sich beim VfB Stuttgart die Probleme. Neben den ohnehin schwerwiegenden Verletzungsausfällen plagen nun auch noch Corona-Sorgen die Schwaben, die vor der Herausforderung gegen den VfL Wolfsburg am Mittwoch (20.30 Uhr/Sky) erstmals Quarantäne-Fälle in der Mannschaft bekanntgaben. Die verletzten Nicolas Gonzalez und Lilian Egloff sowie Verteidiger-Routinier Marcin Kaminski müssen sich als Kontaktpersonen vorsorglich für zwei Wochen isolieren.

„Unsere Spieler sind negativ getestet worden“, sagte VfB-Trainer Pellegrino Matarazzo am Dienstag und beruhigte: „Das hat keine Auswirkungen für uns.“ Was er meinte: Bei weitem hat es die Stuttgarter nicht so schlimm getroffen wie den abstiegsgefährdeten Liga-Rivalen Hertha BSC, dessen Mannschaft sich komplett in Quarantäne befindet - und den Spielplan deswegen durcheinanderwirbelt.

Stürmer Gonzalez und Talent Egloff trainierten aufgrund ihrer Verletzungen ohnehin getrennt von der Mannschaft. Ein positiver Corona-Fall in ihrer Reha-Gruppe zwingt sie nun dazu, sich vorerst ausschließlich Zuhause aufzuhalten. Bei Kaminski liegen die Hintergründe in seinem privaten Umfeld, er fällt aufgrund eines positiven Corona-Falls in der Kita seines Kindes aus.

Doch natürlich hat es auch Folgen für den VfB, dass nun nicht mehr nur der Vorstandsvorsitzende Thomas Hitzlsperger und Präsident Claus Vogt von den Quarantäne-Regelungen betroffen sind. Zum einen nimmt es Kaminski die Chance, sich für einen neuen Vertrag zu empfehlen. Beim 1:2 beim 1. FC Union Berlin war der 29-Jährige für den gesperrten Marc Oliver Kempf in die Startelf gerutscht. Kempf kehrt zwar zurück, Konstantinos Mavropanos muss nun aber wegen seiner fünften Verwarnung zusehen. Auch gegen den Tabellendritten aus Wolfsburg gibt es damit die Gelegenheit für einen zuletzt nicht gesetzten Verteidiger, sich zu zeigen. Als Optionen gelten Atakan Karazor und Pascal Stenzel.

Zum anderen verschwindet der umworbene, aber in dieser Saison bereits mehrfach verletzte argentinische Nationalstürmer Gonzalez immer mehr in der Versenkung. Dass er sich nun nur in den eigenen vier Wänden auf einem Rad oder per Online-Training fit hält, dürfte ihn für andere Clubs zumindest nicht interessanter machen. Matarazzo hofft, ihn zumindest an den letzten beiden Spieltagen einsetzen zu können.

„Sicherlich ist das nicht förderlich, wenn er nur zu Hause trainieren kann. Das kann ihn vielleicht ein paar Tage zurückwerfen“, sagte Matarazzo und mahnte zur Vorsicht: „Wir wollen bei ihm aufgrund seiner Historie kein Risiko eingehen.“ Die Schlussfolgerung, vorsorglich als gesamtes Team in ein Quarantäne-Trainingslager zu ziehen, zieht Matarazzo aus den jüngsten Entwicklungen nicht.

Am Mittwoch wird der VfB-Coach wieder auf eine ersatzgeschwächte VfB-Truppe zurückgreifen müssen. Neben dem Langzeitverletzten Silas Wamangituka fallen Flügelspieler Borna Sosa und Mittelfeldspieler Orel Mangala weiter aus. Für Matarazzo ergibt sich damit die Chance, möglicherweise auf Talente wie Momo Cissé oder Naouirou Ahamada zu setzen und eine Sichtung für die kommende Saison zu forcieren.

„Es ist sicherlich so, dass der eine oder andere Entwicklungsspieler, der zuletzt weniger Spielzeit bekommen hat, aber auch eine große Rolle in der Zukunft spielen soll, seine Minuten bekommen soll“, sagte Matarazzo. „In den letzten fünf Spielen kann man sicherlich ein bisschen mehr Risiko eingehen.“ Schließlich hat der VfB sein Saisonziel Klassenerhalt im Grunde sicher.

© dpa-infocom, dpa:210420-99-277989/3

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Erstellt:
20. April 2021, 14:17 Uhr

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