VfB uneins nach Sieg gegen Fürth

dpa/lsw Stuttgart. Der VfB Stuttgart ist ungeschlagener Tabellenführer der 2. Liga. Man könnte also meinen, dass alles nach Plan läuft. Dennoch zeigt sich der Sportdirektor unzufrieden mit der Leistung beim 2:0 gegen Fürth. Trainer Walter sieht das nicht so eng.

Stuttgarts Pascal Stenzel (l.) verpasst gegen Fürths Hans Nunoo Sarpei den Ball. Foto: Thomas Kienzle

Stuttgarts Pascal Stenzel (l.) verpasst gegen Fürths Hans Nunoo Sarpei den Ball. Foto: Thomas Kienzle

Einig waren sich Tim Walter und Sven Mislintat nicht. Nachdem der Sportdirektor des VfB Stuttgart kurz nach dem 2:0 gegen die SpVgg Greuther Fürth eine „knallharte Woche in der Analyse“ angekündigt hatte, fand Walter die Leistung gegen die Franken gar nicht so schlecht. Es sei zwar Mislintats „gutes Recht“, seine Meinung zu äußern, schließlich sei er der „Sportmanager“, sagte der Trainer am Sonntag. Besonders hart will er seine Profis in der kommenden Woche aber nicht rannehmen. „Es wird eine ganz normale Analyse wie bei jedem anderen Spiel auch.“

Walter verstand die Kritik an der Leistung des VfB am Tag danach grundsätzlich nicht. Natürlich hatte auch der 43-Jährige Mängel im Spiel seiner Mannschaft erkannt, er sprach von Schwächen im Spiel gegen den Ball, und auch mit dem geringen Ballbesitz seines Teams war er nicht zufrieden. Mislintat hatte angesichts des durchwachsenen Auftritts sogar davon gesprochen, dass sich der Sieg wie eine Niederlage anfühle. „So sollten wir es auch in der Analyse nehmen. Denn normalerweise lernst du aus Niederlagen am meisten“, meinte der Sportdirektor.

Das fand Walter nicht. Er zählte stattdessen die bisherige Bilanz der Schwaben auf: „Wir haben sieben Spiele gespielt, wir haben 17 Punkte, wir haben fünf Siege und zweimal Unentschieden gespielt. Wir sind im DFB-Pokal weiter“, betonte der Coach. Und unabhängig von Mislintat fügte er hinzu, dass er nicht wisse, „was es immer zu nörgeln gibt.“ Gar nichts, was die Punkteausbeute bisher angeht. Wie ein souveräner Tabellenführer hatte der VfB gegen Fürth allerdings nicht agiert.

Nach der frühen Führung durch Daniel Didavi (2. Minute) investierte der Absteiger zu wenig in die Arbeit gegen den Ball. Offenbar beeindruckt von der intensiven Zweikampfführung überließen die Schwaben den Gästen immer mehr Anteile an der Spielkontrolle, zudem unterliefen im eigenen Ballbesitz ungewohnte Fehler. Trotzdem kam der VfB zu weiteren guten Chancen, hatte aber auch Glück, dass Fürths Tobias Mohr (29./57.) und der eingewechselte Marvin Stefaniak (90.+1) mit Distanzschüssen jeweils am Aluminium scheiterten.

Teilweise unfair sei die Gangart der Fürther gewesen, beklagte sich Walter. Dreimal hatte der Coach verletzungsbedingt wechseln müssen, Torhüter Gregor Kobel und Routinier Gonzalo Castro waren schon nach rund 20 Minuten ausgetauscht worden, Angreifer Nicolas Gonzalez folgte in der 77. Minute. Eine lange Ausfallzeit wird bei den drei Stammkräften aber nicht vermutet. Es kann „grundsätzliche Entwarnung“ gegeben werden, wie der VfB Sonntag mitteilte.

„Keiner der angeschlagenen Spieler hat sich schwerwiegender verletzt: Gregor Kobel und Nicolas Gonzalez erlitten jeweils Prellungen“, heißt es. „Der Torhüter am Knie, der Stürmer am Fuß. Auch bei Gonzalo Castro liegt keine strukturelle Verletzung vor.“ Zudem habe Stürmer Silas Wamangituka nach dem 2:0 über muskuläre Probleme geklagt. Ob die Spieler für die nächste Partie am Freitag (18.30 Uhr/Sky bei Arminia Bielefeld wieder fit sind, bleibt offen.

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Erstellt:
22. September 2019, 14:04 Uhr

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