Viele blenden das Pflegerisiko aus

Höhere Beiträge für Pflegeversicherung im kommenden Jahr – Roboter sollen in der Pflege eine größere Rolle spielen

Stuttgart/Frankfurt Sorgen um eine Zukunft als Pflegefall machen sich viele, konkrete Vorbereitungen treffen die wenigsten – und das obwohl sich durch rechtzeitige Vorsorge viele Probleme vermeiden ließen.

Schon heute gelten mehr als 3,3 Millionen Deutsche als pflegebedürftig. 2016 waren es 2,79 Millionen. Und die Welle der geburtenstarken Jahrgänge (1955 bis 1965) hat das Alter, in dem Pflege ein Thema wird, noch nicht erreicht. Trotz dieser alarmierenden Prognosen hat sich mehr als die Hälfte der Deutschen bisher noch nicht mit dem Thema Pflege beschäftigt. Das zeigt eine Studie des Krankenversicherers Pronova BKK.

Durch den demografischen Wandel steigen die Kosten für die Pflege im Alter. Gerade beschloss die Bundesregierung eine Anhebung des Pflegebeitrags um 0,5 Punkte auf 3,05 Prozent des Bruttolohns (Kinderlose 3,3) zum 1. Januar 2019. „Die privaten Pflegepflichtversicherungen werden 2019 bei uns wie in der Branche zwischen 15 und 40 Prozent steigen, wobei die Anpassungen für Beamte geringer ausfallen“, sagte Ralf Kantak, Chef der Süddeutschen Krankenversicherung (SDK), unserer Zeitung.

Generell müssen Pflegebedürftige oder Angehörige einen Eigenanteil leisten, weil die Pflegeversicherung – anders als die Krankenversicherung – nur einen Teil der Kosten trägt. Selbst bezahlt werden müssen neben einem Eigenanteil für Pflege Unterkunft und Verpflegung im Pflegeheim. Im bundesweiten Schnitt kamen so Summen von 1800 Euro im Monat zusammen.

Die Kostenfrage treibt auch den Einsatz moderner Technik zur Entlastung von Pflegekräften weiter voran. Roboter sollen künftig in der Pflege eine größere Rolle spielen: Wie weit die Forschung gediehen ist, zeigen zwei Projekte aus Frankfurt und Tübingen.

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Erstellt:
11. Dezember 2018, 13:40 Uhr

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