Viele Niedrigverdiener im Versandhandel

dpa Berlin. Gerade zu Corona-Zeiten boomt der Versandhandel. Doch die Beschäftigten arbeiten für geringe Löhne - und zum Großteil in befristeten Arbeitsverhältnissen. Das zeigen die Zahlen der Bundesagentur für Arbeit.

Mitarbeiter mit Mund-Nasen-Schutz packen Pakete in einem Logistikzentrum. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa/Archivbild

Mitarbeiter mit Mund-Nasen-Schutz packen Pakete in einem Logistikzentrum. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa/Archivbild

Jeder dritte Beschäftigte im Versandhandel in Deutschland arbeitet als Niedrigverdiener. Das geht aus einer der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Antwort der Bundesagentur für Arbeit auf eine Anfrage der Linken im Bundestag hervor.

Das mittlere Einkommen der im Versandhandel voll Beschäftigten lag demnach im vergangenen Jahr bei 2663 Euro brutto pro Monat. Das sind 738 Euro weniger als über alle Branchen hinweg.

Jeder dritte Vollzeitbeschäftigte im Versandhandel arbeitete zum Niedriglohn mit weniger als zwei Drittel des mittleren Gehalts, verdiente also weniger als 2267 Euro im Monat. Der Anteil der Niedriglohn-Beschäftigten lag fast 15 Prozentpunkte höher als bei den Beschäftigten insgesamt.

Die Arbeitsverhältnisse, die im vergangenen Jahr im Versandhandel begonnen wurden, waren laut Bundesagentur zu rund 60 Prozent befristet. Über alle Branchen hinweg waren dies nur 40,7 Prozent. Zudem arbeiteten noch im März fast 29.000 Versandhandelsbeschäftigte als Minijobberinnen und Minijobber.

© dpa-infocom, dpa:201220-99-759060/2

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Erstellt:
20. Dezember 2020, 06:11 Uhr

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