Viele Straftäter im Südwesten sind noch keine 30 Jahre alt

dpa/lsw Stuttgart. Im vergangenen Jahr waren mehr als 42 Prozent der verurteilten Straftäter im Südwesten zur Tatzeit noch keine 30 Jahre alt. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes vom Montag lag die entsprechende Zahl bei mehr als 46 700 Verurteilten. Insgesamt seien 2019 fast 110 000 Frauen und Männer verurteilt worden. Den Angaben zufolge waren Menschen im Alter von 21 bis 30 Jahren dabei mit etwa 33 400 Schuldsprüchen am stärksten vertreten. Das sind den Statistikern zufolge mehr als 30 Prozent der insgesamt Verurteilten. Bei den Heranwachsenden im Alter von 18 Jahren bis unter 21 Jahren sowie bei Jugendlichen zwischen 14 und 18 Jahren sei die Zahl der Verurteilungen mit jeweils etwa 9030 und 4270 geringer gewesen.

Handschellen sind an einem Gürtel eines Beamten befestigt. Foto: Frank Molter/dpa/Symbolbild

Handschellen sind an einem Gürtel eines Beamten befestigt. Foto: Frank Molter/dpa/Symbolbild

Dem Landesamt zufolge entsprechen strafrechtliche Verstöße und damit einhergehenden Verurteilungen oftmals der altersspezifischen Entwicklung. So seien 46 Prozent der Verurteilten in der jüngsten Altersgruppe der 14- bis unter 18-Jährigen wegen Vermögensdelikten und hier besonders wegen Diebstahls verurteilt worden. Der Anteil war größer als bei den Älteren. Andererseits spielten Delikte im Straßenverkehr mit zunehmendem Alter eine größere Rolle. So sei bei Verurteilten im Alter von mindestens 60 Jahren der Anteil solcher Schuldsprüche mit 50 Prozent höher als in anderen Altersgruppen.

Gleichwohl nimmt nach Angaben der Statistiker mit zunehmendem Alter die Zahl der Schuldsprüche ab. Schon die Anzahl verurteilter Straftäter im Alter zwischen 30 und 40 Jahren lag mit etwas mehr als 26 600 deutlich hinter den etwa 33 400 Verurteilten in der Altersgruppe von 21 bis 30 Jahren. Die Generation 60 plus hatte mit fast 7670 Verurteilungen den niedrigsten Anteil.

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Erstellt:
28. Dezember 2020, 14:28 Uhr

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