Viele Tote bei Bootsfeuer in Kalifornien

dpa Los Angeles. Es gibt kaum noch Hoffnung, dass Passagiere das verheerende Bootsfeuer in Kalifornien überlebt haben. Die Zahl der Toten dürfte auf 34 ansteigen, 20 Leichen wurden schon geborgen. Die Ursachensuche geht weiter.

Trauer um die Toten des Bootsungücks: Zwei rote Rosen schwimmen auf dem Wasser im Hafen von Santa Barbara. Foto: Ringo H.W. Chiu/AP

Trauer um die Toten des Bootsungücks: Zwei rote Rosen schwimmen auf dem Wasser im Hafen von Santa Barbara. Foto: Ringo H.W. Chiu/AP

Nach dem verheerenden Bootsfeuer vor der Küste Kaliforniens sind 20 Tote geborgen werden. 14 Menschen werden noch vermisst, teilte US-Sheriff Bill Brown am Dienstagvormittag (Ortszeit) mit. Seit dem Unglück am Montagmorgen seien keine Passagiere lebend gefunden worden.

Die Suche nach möglichen Überlebenden sei am Morgen eingestellt worden, sagte Captain Monica Rochester von der Küstenwache. Dies sei keine leichte Entscheidung gewesen, aber es gäbe keine Aussicht, noch jemanden retten zu können. Damit dürfte die Zahl der Toten auf 34 steigen.

Die Passagiere und ein Crewmitglied hatten in einer Kajüte unter Deck geschlafen, als das Taucherboot „Conception“ vor der Insel Santa Cruz Island in Flammen aufging. „Es gibt keine Hinweise, dass irgendjemand es von unter Deck herausschaffte“, sagte Brown. Vermutlich hätten die Flammen den Weg zu einer Notluke und zu der Treppe, die ins Bootsinnere führte, blockiert.

Fünf Besatzungsmitglieder des Ausflugsschiffes, die auf dem Deck waren, hatten sich nach Ausbruch des Feuers ins Wasser retten können. Auch der Kapitän des Bootes sei unter den Überlebenden, teilte die Behörden mit. Sie sollten am Dienstag weiter von Ermittlern zu dem Ablauf der Katastrophe befragt werden.

In dem Mitschnitt eines Notrufs aus der Unglücksnacht ist zu hören wie ein Mitarbeiter der Küstenwache offenbar ein Crew-Mitglied fragt, ob die Passagiere „eingeschlossen“ seien - und dann, ob die Crew nicht wieder aufs Boot zurückgehen und die Passagiere befreien könne. Dies seien Fragen gewesen, um möglichst viele Informationen zu erhalten, sagte Captain Rochester am Dienstag. Es habe keine verschlossenen Türen gegeben, führte sie weiter aus.

Die Unglücksursache ist noch nicht bekannt. Rochester zufolge soll das 24 Meter lange Ausflugsboot die Auflagen der jährlich vorgeschriebenen Sicherheitsinspektion erfüllt haben. Es seien beispielsweise mehrere tragbare Feuerlöscher an Bord gewesen.

Am Dienstag (Ortszeit) sollte die Bergung weiterer Leichen aus dem gesunkenen Boot und am Meeresboden fortgesetzt werden. „Die Unterwassersuche ist schwierig und gefährlich“, sagte Brown. Das ausgebrannte Wrack, in dem vier bis sechs Leichen gesichtet wurden, müsse erst stabilisiert werden, um die Toten zu bergen.

Die bereits an Land gebrachten 20 Leichen sollten am Dienstag mit DNA-Untersuchungen identifiziert werden. Die Behörden teilten zunächst nur mit, dass elf Frauen und neun Männer unter den Opfern seien.

Unter den Toten sei eine 41 Jahre alte Meeresbiologin, wie ihr Bruder laut „KTLA.com“ bestätigte. Die erfahrene Taucherin habe die Bootstouren ihres Familienunternehmens „Worldwide Diving Adventures“ mit geleitet. Der kalifornische Veranstalter hatte die „Conception“ für den Taucherausflug an dem langen Laborday-Wochenende gechartert. Laut der Beschreibung auf der Webseite wurden Tauchgänge, Kajakfahrten und Gourmet-Küche angeboten.

Ein Feuerwehrmann bekämpft den Bootsbrand vor der Küste Südkaliforniens. Foto: Ventura County Fire Department

Ein Feuerwehrmann bekämpft den Bootsbrand vor der Küste Südkaliforniens. Foto: Ventura County Fire Department

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Erstellt:
3. September 2019, 21:57 Uhr

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