Volkshochschulen: Auf Teilnehmerboom folgen herbe Verluste

dpa/lsw Leinfelden-Echterdingen. Nach einem Teilnehmerboom im Vorjahr haben die Volkshochschulen im Land durch die Corona-Pandemie immense Verluste hinnehmen müssen. Wie eine Sprecherin des Volkshochschulverbandes Baden-Württemberg am Mittwoch mitteilte, hätten die 170 Volkshochschulen im Südwesten während der Schließung im Frühjahr wöchentlich zwischen 10 000 und 200 000 Euro weniger eingenommen. Dazu seien die Reinigungskosten nach der Wiederaufnahme des Präsenzbetriebs gestiegen.

Dagegen verzeichneten die Einrichtungen im Vorjahr einen Teilnahmeboom. 2,243 Millionen Teilnehmer nutzten VHS-Bildungsangebote - so viele wie in den vergangenen 20 Jahren nicht. Das teilte der Volkshochschulverband Baden-Württemberg am Mittwoch mit. Mit mehr als 47 Prozent war die Nachfrage im Bereich Allgemeinbildung am höchsten. Dazu zählen Angebote zu Politik, Gesellschaft, Umwelt, Kultur und Gestalten.

2020 werden die Volkshochschulen nach Angaben der Sprecherin nicht an dieses Rekordjahr anschließen. Seit der Wiederaufnahme des Präsenzbetriebs im Mai könnten weniger Menschen an Kursen teilnehmen als zuvor, weil zur Corona-Vorbeugung 1,5 Meter Mindestabstand eingehalten werden müssten. Die Einrichtungen seien aber auf digitale Angebote umgestiegen und böten etwa Kurse zu Infektionsschutz und Stressbewältigung an.

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Erstellt:
23. September 2020, 14:02 Uhr

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