Handelsstreit mit den USA
Von der Leyen kündigt für Sonntag Treffen mit Trump in Schottland an
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat im Ringen um eine Einigung im Zollstreit für Sonntag ein persönliches Treffen mit US-Präsident Trump angekündigt.

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EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen
Von red/afp/dpa
Im Ringen um eine Einigung im Zollstreit mit den USA hat EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen für Sonntag ein persönliches Treffen mit US-Präsident Donald Trump angekündigt. „Nach einem guten Telefonat“ hätten Trump und sie „vereinbart, uns am Sonntag in Schottland zu treffen, um die transatlantischen Handelsbeziehungen zu erörtern und zu besprechen, wie wir diese weiterhin stark halten können“, erklärte von der Leyen am Freitag im Onlinedienst X. Beobachter gehen davon aus, dass sich die Zollverhandlungen zwischen Brüssel und Washington auf der Zielgeraden befinden.
„Der größte Deal von allen“
Trump bestätigte ein paar Stunden später bei seiner Ankunft in Schottland das Treffen: „Wir werden sehen, ob wir einen Deal machen“, sagte er. Falls das gelinge, wäre es „der größte Deal von allen“. Von der Leyen sei eine „hoch angesehene Frau“, man freue sich auf das Treffen. „Das wird gut werden“, betonte der US-Präsident.
Die Chancen auf eine Einigung bezifferte er auf eine „gute 50:50-Chance“. Vor seinem Aufbruch hatte er sich bereits ähnlich geäußert. „Ich denke, die EU hat ziemlich gute Chancen, eine Einigung zu erzielen“, sagte er da auch.
Aus Medienberichten und Informationen aus Diplomatenkreisen war in den vergangenen Tagen ebenfalls hervorgegangen, dass es in den Verhandlungen zwischen Brüssel und Washington Fortschritte gibt. So könnten nach Angaben mehrerer Diplomaten US-Einfuhrzölle in Höhe von 15 Prozent sowie zahlreiche Ausnahmen das Ergebnis der Verhandlungen sein. Wie auf der anderen Seite das EU-Zollniveau aussehen würde, blieb allerdings bislang weitgehend unklar.
Trump hatte Anfang April einen Zollkonflikt mit Handelspartnern in aller Welt entfacht. Er kündigte hohe Importaufschläge für die EU und zahlreiche Länder an - senkte diese später aber auf zehn Prozent, um Verhandlungen zu führen. Ausgenommen sind bislang Medikamente und Pharmaprodukte. Für Autos gilt ein erhöhter Zollsatz von 25 Prozent, für Stahl- und Aluminiumprodukte werden Aufschläge von 50 Prozent fällig.