Krieg in der Ukraine
Von der Ukraine lernen
Ukrainische Gegenangriffe haben die russische Sommeroffensive 2025 gestoppt.

© AFP
Ein ukrainischer Soldat der 93. Mechanisierten Brigade überprüft im Norden der Stadt Pokrovsk eine Bodendrohne vor ihrem Einsatz. Dieser Roboter kann Munition und Lebensmittel in die Schützengräben sowie Verwundete abtransportieren.
Von Franz Feyder
Dieser Krieg, teilte Präsident Wolodymyr Selenskyj in täglichen Videoansprache seinem ukrainischen Volk und der Welt am Donnerstagabend mit, „dieser Krieg muss beendet werden, wir müssen Druck auf Russland ausüben“. Seit jetzt sieben Tagen tun das seine Soldaten, vor allem im Norden der fast von russischen Truppen eingeschlossenen, strategisch wichtigen Stadt Pokrovsk. Seit einem Jahr wird der Eisenbahnknotenpunkt im Südosten belagert. Infanteristen der russischen 114. und 132. motorisierten Schützenbrigaden ist es gelungen, in die nördliche ukrainische Verteidigung einzubrechen – die Angreifer gelten jetzt nach einem ukrainischen Gegenangriff als aufgerieben, um das Wort vernichtet zu vermeiden.
Zwei Faktoren brachten den Ukrainer diesen Sieg: Leopard-1A5-Kampfpanzer aus deutscher Produktion und bodengestützte Kampfdrohnen. Kleine, wendige Roboter, auf denen Maschinengewehre montiert sind. Alleine im Frontabschnitt Nord-Pokrovsk dürften diese Woche etwa 9500 russische Soldaten gestorben sein. Gefangene und – in sozialen Medien – russische Frontsoldaten sprechen offen über ihre desolate Moral. Drei Schlüsse sind daraus zu ziehen: Ukrainische Gegenstöße und -angriffe haben die russische Sommeroffensive gestoppt. Dazu trugen vom Westen gelieferte Waffen entscheidend bei. Und: nicht etwa die Ukraine lernt von der Nato moderne Kriegsführung, sondern die Allianz kann in der Ukraine in die Schule gehen.