Von Oppenweiler nach Sulzbach und zurück

Laufend BKZ Wenn der Kurs nach den Sommerferien beginnt, ist es das alljährliche Ziel, die Teilnehmer fit für das 10-Kilometer-Rennen beim Backnanger Silvesterlauf zu machen. Als Mutmacher taugt stets der erste Test über diese Distanz auf der flachen Strecke an der Murr entlang.

Laufend BKZ auf Tour am Sonntagmorgen: Über 40 Frauen und Männer trotzen dem nasskalten Wetter und ziehen die zehn Kilometer durch. Foto: Alexander Becher

© Alexander Becher

Laufend BKZ auf Tour am Sonntagmorgen: Über 40 Frauen und Männer trotzen dem nasskalten Wetter und ziehen die zehn Kilometer durch. Foto: Alexander Becher

Von Steffen Grün

Seit der Premiere vor elf Jahren haben sich die Macher von Laufend BKZ so manches überlegt, um die hohe Anziehungskraft des Kurses aufrechtzuerhalten. Zur Einsteigergruppe gesellten sich ab dem zweiten Mal die Fortgeschrittenen. Der viermalige Silvesterlaufsieger Marcel Fehr schaute vorbei, um wertvolle Tipps zu geben und Mut zuzusprechen. Für die AOK-Sportpädagogin Brigitte Würfel, die auch im Ruhestand die Frontfrau dieser beliebten Aktion geblieben ist, waren ihre ausgefeilten Trainingspläne nie in Stein gemeißelt, sondern wurden des Öfteren an neueste Erkenntnisse angepasst.

Ganz im Sinne von „Never change a running system“ wurde am funktionierenden Konstrukt Laufend BKZ aber auch nicht zu viel herumgedoktert. Was sich bewährt hat, durfte bleiben – und dazu zählt zweifelsohne der Testlauf von Oppenweiler nach Sulzbach und zurück. Das sind die zehn Kilometer, die den Frauen und Männern am Ende auch beim Silvesterlauf abverlangt werden. Noch ohne einen knackigen Anstieg wie in der Marktstraße und stattdessen auf beinahe topfebener Route, aber einige Einheiten liegen auch noch vor den Teilnehmern, um sich den Feinschliff fürs Rennen zu holen.

Am vergangenen Sonntag war es wieder so weit, aber eine Kleinigkeit war doch anders als bislang. Der Bau des Hochwasserrückhaltebeckens in Oppenweiler erforderte eine Streckenänderung: Statt Richtung Rüflensmühle nach links zu laufen ging es im Ortsteil Reichenbach nach rechts, um dort auf den provisorischen Radweg und kurz vor Sulzbach erst wieder auf den üblichen Kurs einzubiegen. Beim Versuch, die einzelnen Kilometer mit Hütchen zu markieren, damit die Läufer wissen, was sie geschafft haben und was noch vor ihnen liegt, stießen Brigitte Würfel und ein Helfer aus dem Betreuerstab auf ein Problem: eine Baustelle, die das Passieren mit dem Auto kurz nach der Einkilometermarke unmöglich machte. Also war Improvisation angesagt, das Pferd wurde von hinten und damit von der Wendemarke aufgezäumt. Auf den Pylon bei Kilometer zwei (und damit auch acht) musste trotzdem verzichtet werden. Ein Makel in der Vorbereitung, den die Sportler aber gelassen zur Kenntnis nahmen. Niemand hatte vor, bereits an dem Punkt umzudrehen.

„Seid ihr alle bereit?“, rief Brigitte Würfel um kurz nach zehn in die Runde und adressierte diese Frage an über 40 Teilnehmer, die sich trotz des unwirtlichen Wetters am Startpunkt eingefunden hatten. Einen besseren Beweis für die hohe Motivation in der Gruppe hätte es kaum geben können und es war den Frauen und Männern gegönnt, dass es Petrus für die Zeit des Laufs sogar noch gut mit ihnen meinte: Es nieselte allenfalls hin und wieder, während es beispielsweise in Backnang zur selben Zeit sogar graupelte und deshalb so richtig ungemütlich war.

Die Teilnehmer sind nun guter Dinge,

für den Silvesterlauf gerüstet zu sein

Und, wie war’s? Diese Frage drängte sich auf, als die Laufend-BKZ-Sportlerinnen und Laufend-BKZ-Sportler nach und nach wieder im Ziel eintrudelten – teils als Solisten, teils als Kleingruppen. „Es lief gut, obwohl ich nach einem auskurierten grippalen Infekt noch etwas müde Beine hatte“, sagte Alyne Großpietsch. „Ich hätte nicht noch fünf weitere Kilometer laufen wollen“, fügte die 39-Jährige schmunzelnd hinzu, „aber dafür, dass ich mir vor drei Monaten noch nicht einmal ansatzweise hätte vorstellen können, eine solche Distanz zu schaffen, bin ich positiv überrascht.“ Sie denke mittlerweile, dass der Silvesterlauf machbar ist.

Das gilt auch für Birgit Wolf. Es sei schon anstrengend gewesen, ordnet sie den Testlauf ein und betont lachend: „Ich bin 66 und nicht 28.“ Durch die professionelle Vorbereitung sei es aber gut gelaufen, „auch wenn ich so etwa nach sieben Kilometern schon die Muskeln gespürt habe.“ Die Kirchbergerin führt es auf die Stabilisierungsübungen sowie das Warmmachen und das Ausdehnen zurück, dass sie auf dem besten Weg zum Silvesterlauf ist: „Das ist das A und O, sonst hätte ich es nicht geschafft.“ Ihr Gesamtfazit zum Projekt Laufend BKZ: „Ich bin richtig froh, dass ich mich angemeldet habe.“

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Erstellt:
28. November 2023, 06:00 Uhr

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