Halloween im Tierreich

Von Totengräber bis Höllenotter: sieben Tiere im Südwesten mit Gruselfaktor

Sie gelten als Blutsauger, sehen grässlich aus oder haben einfach einen furchteinflößenden Namen: der Nabu stellt zu Halloween die sieben unheimlichsten Tiere vor.

Kein Gruselfilm kommt ohne das Schuhuu des Waldkauzes aus.

© Nabu/C. Moning

Kein Gruselfilm kommt ohne das Schuhuu des Waldkauzes aus.

Von kew

In der Nacht auf Allerheiligen gehen wieder kleine Geister, Feen und Vampire auf Beutezug. „Süßes oder Saures“, heißt es dann vor den Haustüren. Aber auch Fledermäuse, Spinnen und Werwölfe gehören zu den Klassikern an Halloween. Die real existierenden Vorbilder im Tierreich haben durch ihre Lebensweise, ihre Art zu jagen oder ihren Namen einen Gänsehautfaktor. Der Nabu hat die furchteinflößendsten Tiere aus baden-württembergischen Wäldern, Feldern und Städten zusammengestellt.

Unheimlicher Flugkünstler – der große Abendsegler

Es ranken sich immer noch viele Erzählungen um Fledermäuse, die lautlosen Flugkünstler, obwohl heute viel über ihr nächtliches Treiben und die Insektenjagd mittels Echo-Ortung bekannt ist. Sie trinken weder Blut noch sind sie gefährlich. Auch dass sich Graf Dracula in eine Fledermaus verwandeln konnte, ist nicht mehr als eine schön gruselige Geschichte. Wer der größten heimischen Fledermausart, dem Großen Abendsegler (lateinischer Name: Nyctalus noctula), im Land begegnen möchte, hat in altholzreichen Parks und Waldgebieten mit Baumhöhlen die besten Chancen.

Der die Leichen vergräbt – der gemeine Totengräber

Dieser kleine Käfer mit den Flügeln in schwarz-orange passt farblich optimal zu Halloween. Sein Name passt zu seinem Jobprofil: Der Gemeine Totengräber (lateinisch: Nicrophorus vespillo) wirkt als Recyclingexperte, indem er Tierkadaver als Nahrung für seine Larven nutzt. Die toten Tiere gräbt das Käferweibchen als Kugel geformt ein und baut drumherum eine Brutkammer für die eigenen Eier.

Eine Schlange aus den dunklen Tiefen – die Höllenotter

Sie ist so schwarz, als käme sie direkt aus der Hölle. Eine im Volksmund „Höllenotter“ (Vipera berus) genannte Schlange ist eigentlich eine dunkel gefärbte Kreuzotter. In Baden-Württemberg trifft man mit viel Glück in den kühleren Höhen im Schwarzwald, auf der Schwäbischen Alb und in Oberschwaben auf die scheue Giftschlange. Zu ihrem Schutz braucht sie ungestörte Orte mit sonnigen Steinhaufen, Böschungen und Totholz, gerne in der Nähe von Zwergsträuchern wie Heidelbeere oder Erika, auf denen sie sich in der Sonne aufwärmen kann.

Die Opfer werden aufgespießt

Beim hübsch gefärbten Neuntöter (Lanius collurio), einem im Südwesten heimischen Singvogel, ist der Name Programm: Der Heckenbrüter spießt einen Teil seiner Beute, etwa Käfer, Heuschrecken und Grillen, kleine Vögel oder Mäuse, auf Dornen oder spitze Zweige auf – als praktische Reserve. Erkennbar sind die Männchen an einer schwarzen Augenbinde, einem grau gefärbten Köpfchen und rostroten Flügeln. Aktuell ist der Zugvogel im tropischen Afrika und kehrt im Frühjahr zum Brüten zurück.

Mit Beißwerkzeugen auf der Lauer

Groß und agil: Diese eingeschleppte Nosferatuspinne (Zoropsis spinimana) erregt Aufmerksamkeit, weil sie kein Netz baut, sondern sich nachts auf die Lauer legt und wartet. Oft entdeckt man sie einfach an der Wand. Ihren Namen verdankt sie der charakteristischen Zeichnung auf dem Rücken, die an die Filmfigur Nosferatu erinnert. Mit ihren Beißwerkzeugen betäubt sie ihre Beutetiere, kann aber auch die menschliche Haut durchdringen – was manche Menschen gruseln lässt. Aber keine Angst: Ihr Biss ist meist harmlos. Am besten im Glas einfangen und nach draußen setzen.

Schleckermaul mit Totenkopf

Dieser große Nachtfalter ist ein Hingucker: Der Totenkopfschwärmer (Acherontia atropos) hat einen dunkel marmorierten, pelzigen Körper und eine Totenkopf-ähnliche Zeichnung auf der Rückseite. Seine großen Raupen gibt es gleich in drei Farben: gelb, grün und braun. Bei der Nahrung sind diese Wanderfalter Schleckermäuler und saugen Honig aus Waben. Damit sie nicht gestochen werden, tarnen sie sich mit einer Art Bienenparfum.

Begleitmusiker für jeden Horrorfilm

Kein Horrorfilm ohne Waldkauz (Strix aluco)! Sein gruselfilmreifer „Huu-huu“-Ruf trägt weit und ist häufig in windstillen Nächten zu hören. Doch den hervorragend getarnten Rufer mit den großen Kulleraugen im hellen Gesicht sieht man selten. Die scheue Eule nutzt Bruthöhlen in alten Bäumen, jagt Mäuse und kleine Vögel.

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Erstellt:
27. Oktober 2025, 13:10 Uhr

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