Victoria Beckham wird 50

Von wegen Spielerfrau

Einst definierte Victoria Beckham neu, was es heißt, eine Spielerfrau zu sein. Heute ist sie gleichberechtigter Teil des „Power Couple“ schlechthin: Die Beckhams.

Victoria Beckham kann zufrieden sein – auch wenn sie nicht immer so aussieht.

© dpa/Ian West

Victoria Beckham kann zufrieden sein – auch wenn sie nicht immer so aussieht.

Von Theresa Schäfer

Sie weiß es ja selbst. „Jeder denkt, ich bin eine eingebildete Kuh. Ich verstehe das, ich denke das ja selbst, wenn ich die Fotos sehe“, sagte Victoria Beckham vor ein paar Jahren in einem Interview. Ein Lächeln bekommt man selten von der Britin. Ihr mürrischer, blasierter Blick ist ihr Markenzeichen – noch aus den Zeiten, als die Welt sie als „Posh Spice“ kannte. Dabei hätte sie allen Grund, jederzeit und überall mit einem festgetackerten breiten Grinsen durch die Gegend zu laufen: Victoria Beckham, die am heutigen Mittwoch 50 wird, „has it all“, wie man in ihrer Heimat sagt. Karriere, Ehe, eine Horde Kinder.

Es war ihre Upper-Class-Aura, die ihr vor 30 Jahren das Label „Posh Spice“ einbrachte. Victoria Adams-Wood aus dem Londoner Vorort Harlow betrat am 4. März 1994 ein Studio in der britischen Hauptstadt und beeindruckte die Caster – wenn vielleicht auch nicht unbedingt zuallererst mit ihrer Stimme: „Tanzen: 6, Singen: 5, Aussehen: 7, Persönlichkeit: 5“, notierte Chris Herbert, der die „Spice Girls“, die erfolgreichste Girl Group aller Zeiten, zusammencastete.

„Posh Spice“ wurde zu Victoria Beckhams Alter Ego: „Ich war jung und schüchtern, und ‚posh’ zu sein, hat mir geholfen, meinen Stil, mein Selbstvertrauen und meine Stimme zu finden.“

1997 warf ein anderer Blitzdurchstarter ein Auge auf die hübsche „Posh Spice“ mit dem dunklen Pagenkopf: David Beckham, der sich mit seinem begnadeten rechten Fuß bei Manchester United einen Namen machte. „Als ich das erste Mal mit ihr sprach, fand ich sie einfach toll“, erinnert sich Beckham in der gleichnamigen Netflix-Doku. Sie schrieb ihm ihre Telefonnummer auf ein altes Zugticket, das er all die Jahre aufgehoben hat. Am Anfang hielten die beiden ihre Beziehung geheim, trafen sich auf Parkplätzen, „was zwielichtiger klingt als es war“.

1999 heirateten die beiden, im selben Jahr wurde ihr erster Sohn Brooklyn geboren. Romeo, Cruz und Harper folgten. Zusammen stand das britische „Power Couple“ schlechthin auch harte Zeiten durch: Die Jahre in Madrid zum Beispiel, als es Gerüchte gab, David habe eine Affäre mit seiner Assistentin. „Ich war in meinem ganzen Leben noch nie so unglücklich“, sagt Victoria Beckham heute. Sie standen es durch: Diesen Juli feiern die Beckhams Silberne Hochzeit.

Inzwischen haben die Rollen im Hause Beckham gewechselt: Er lässt ihr beruflich den Vortritt. Nur Spielerfrau oder WAG („wife and girlfriend“ wie es in Großbritannien heißt) zu sein, war ihr nie genug. Eine ernstzunehmende Designerin wollte sie werden. Mit ihrem Modelabel ist die Britin schon lange eine feste Größe auf den Fashion Weeks.

Prominente wie Kim Kardashian, Herzogin Meghan oder Sienna Miller sind Fans der Marke. 2022 machte sie mit ihrem Unternehmen 58,8 Millionen Pfund (68,6 Millionen Euro) Umsatz. In diesem Jahr lief sie bei ihrer Schau in Paris an Krücken über den Laufsteg: Sie hatte sich im Fitnessstudio den Fuß gebrochen. Gips am einen Fuß, einen High Heel am anderen – und kurz lächelte sie sogar.

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Erstellt:
17. April 2024, 08:54 Uhr
Aktualisiert:
17. April 2024, 08:57 Uhr

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