Vonovia sieht Berliner Mietendeckel gelassen

dpa Bochum. Der Berliner Mietendeckel ist heiß umstritten. Deutschlands größter Immobilienkonzern Vonovia bleibt jedoch gelassen. Für ihn wird das Ausland immer wichtiger.

Deutschlands größter Immobilienkonzern Vonovia macht weiterhin gute Geschäfte. Foto: Marcel Kusch/dpa

Deutschlands größter Immobilienkonzern Vonovia macht weiterhin gute Geschäfte. Foto: Marcel Kusch/dpa

Der vom Berliner Senat beschlossenen Mietendeckel hat für Deutschlands größten Wohnungskonzern Vonovia keine gravierenden Folgen.

„Für uns ist das Thema Berlin weniger relevant“, sagte Vorstandschef Rolf Buch am Dienstag bei der Vorstellung der Geschäftszahlen für das dritte Quartal. Die Mieteinnahmen von Vonovia würden im kommenden Jahr nur um sechs Millionen Euro reduziert. Das sei „nicht ganz so dramatisch“. Insgesamt rechnet Vonovia 2020 mit Mieteinnahmen von rund 2,3 Milliarden Euro.

Der Berliner Senat will die Mieten für 1,5 Millionen Wohnungen, die vor dem Jahr 2014 gebaut wurden, fünf Jahre lang einfrieren. Demnach sollen maximal 9,80 Euro Kaltmiete je Quadratmeter erlaubt und auch Rückzahlungen bei überhöhten Mieten möglich sein. Rund 10 Prozent der rund 400.000 Wohnungen von Vonovia sind in Berlin. Es zahle sich aus, dass Vonovia einen von regionalen Schwankungen unabhängigen Wohnungsbestand habe, erläuterte Buch.

Dank steigender Mieten in Großstädten und Übernahmen im Ausland laufen die Geschäfte für Vonovia weiterhin gut. In den ersten neun Monaten dieses Jahres lag der operative Gewinn bei 932,8 Millionen Euro, was einem Anstieg von elf Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode entspricht. Dazu trugen höhere Mieten, niedrigere Finanzierungskosten sowie die Auslandszukäufe bei.

Vom gestiegenen Gewinn sollen auch die Aktionäre profitieren, die für 2019 eine Dividende in Höhe von 1,57 Euro je Aktie bekommen sollen. Das wären 0,13 Euro mehr als ein Jahr zuvor.

Vonovia wächst seit Jahren mithilfe von Übernahmen. Zuletzt expandierte der Konzern auch ins Ausland. In Schweden steigt Vonovia durch die am Dienstag von der dortigen Fusionskontrollbehörde genehmigte Übernahme des Immobilienkonzerns Hembla AB zum größten Wohnungsunternehmen auf. Vonovia hatte für mehr als 1,1 Milliarden Euro knapp 70 Prozent der Stimmrechtsanteile an Hembla gekauft und wird jetzt den restlichen Aktionären ein Übernahmeangebot machen. Die Bochumer werden damit rund 38.000 Wohnungen in Schweden besitzen.

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Erstellt:
5. November 2019, 13:29 Uhr

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