Vulva-Kalender soll Vielfalt zwischen den Beinen zeigen

dpa/lsw Freiburg. Ein Freiburger Kollektiv hat einen Abreißkalender mit 365 Vulva-Nahaufnahmen herausgebracht. Mit dem Projekt wolle man zeigen, wie vielfältig die äußeren weiblichen Geschlechtsteile aussehen können und so mit falschen Normvorstellungen aufräumen, sagte eine der Macherinnen, Indra Küster, der Deutschen Presse-Agentur. „Wir halten uns für eine aufgeklärte Gesellschaft und wissen fast nichts über die Vulva.“

Ein Mitglied des Freiburger Kollektivs Vulvaversity hält ein Origami-Modell einer Vulva. Foto: Philipp von Ditfurth/dpa/Archivbild

Ein Mitglied des Freiburger Kollektivs Vulvaversity hält ein Origami-Modell einer Vulva. Foto: Philipp von Ditfurth/dpa/Archivbild

Das Motto des Kalenders lautet: „Mal so richtig hinschauen.“ Auf knapp Din-A-5-großen Seiten sind die unbearbeiteten Fotos zu sehen. Zu Beginn eines jeden Monats gibt es eine Seite mit Informationen über die weiblichen Genitalien. Die Fotos sind bei rund einem Dutzend Shootings an verschiedenen Orten entstanden, die Teilnehmerinnen fanden sich unter anderem über einen Aufruf in den sozialen Medien.

Hinter dem Kalender steht das Freiburger „Vulvaversity“-Kollektiv, eine Gruppe, der unter anderem eine Künstlerin, eine Filmemacherin und eine Erzieherin angehören. Die Vulva sei über Jahrhunderte stigmatisiert worden, sagte Küster. Heute schämten sich viele Frauen für das Aussehen ihres Geschlechts - der Kalender könne möglicherweise mehr Selbstbewusstsein vermitteln. Die erste Auflage ist bereits vergriffen, aber eine Ausgabe für 2022 ist in Planung.

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Erstellt:
3. Dezember 2020, 06:51 Uhr

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