Vergeltungsschläge des Irans
Wadephul: „kalibrierte Antwort“ des Irans
Die Reaktion des Irans auf die Luftschläge der USA kam schnell. Die Bundesregierung wurde davon überrascht. Außenminister Wadephul sieht trotzdem Grund zur Hoffnung.

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Außenminister Johann Wadephut berichtete, die Bundesregierung sei von dem iranischen Vergeltungsschlag gegen die USA überrascht worden. (Archivbild)
Von red/dpa
Anders als US-Präsident Donald Trump ist die Bundesregierung von dem iranischen Angriff auf den US-Militärstützpunkt in Katar überrascht worden. Man habe vorab von der Attacke nichts gewusst, sagte Außenminister Johann Wadephul (CDU) am Abend in den ARD-„Tagesthemen“. „Wir haben nur gehört, dass der katarische Luftraum gesperrt worden ist, und insofern konnte man das erwarten.“
Wadephul bezeichnete das Vorgehen Irans als „kalibrierte Antwort“ auf das Vorgehen der USA, die in der Nacht zum Sonntag iranische Atomanlagen angegriffen hatten. Er sei froh, dass der amerikanische Präsident so abgewogen reagiert habe. „Insofern ist wohl verhinderbar, dass es eine weitere Eskalation gibt, dass es weitere militärische Auseinandersetzungen gibt.“
Der CDU-Politiker verurteilte den iranischen Angriff auf die US-Militärbasis, betonte aber zugleich: „Der Iran zeigt ja mit seiner militärischen Antwort (…) , dass er nicht so stark, nicht so unkontrolliert zurückschlägt, dass eine weitere Eskalation bevorstehen muss.“ Damit zeige das Land eine gewisse Bereitschaft zu Gesprächen. Bisher sei der Iran nur bereit gewesen, mit den Europäern zu sprechen.
Wadephul: große Chance für neue US-iranische Verhandlungen
Wadephul forderte den Iran erneut auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Die Gespräche der Europäer mit dem Iran in Genf am Freitag seien erfolglos gewesen. „Und jetzt, glaube ich, gibt es eine sehr große Chance, dass sich Amerikaner und Iraner an einen Tisch setzen und das Thema in Verhandlungen lösen.“
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Wadephul bekräftigte, dass er die Angriffe der USA auf die iranischen Atomanlagen völkerrechtlich nicht abschließend bewerten könne. Als Grund nannte er, dass er nicht alle Informationen habe, über die die USA und Israel verfügten. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte zuvor erklärt, es gebe keinen legalen Rahmen für die US-Luftschläge.