Wahl des neuen Burladinger Bürgermeisters

dpa/lsw Burladingen. Nach dem Rücktritt von Baden-Württembergs einzigem AfD-Bürgermeister Harry Ebert sind die Burladinger am Sonntag (ab 8.00 Uhr) zur Wahl eines neuen Stadtoberhaupts aufgerufen. Ebert schied auf eigenen Wunsch zum 1. Juni aus dem Amt in dem 12 000-Einwohner-Städtchen auf der Schwäbischen Alb im Zollernalbkreis. Eine ursprünglich für Mai geplante Neuwahl eines Stadtoberhaupts war wegen der Corona-Krise verschoben worden.

Aufgrund der aktuellen Corona-Situation konnte die öffentliche Vorstellung der fünf zugelassenen Bewerber nicht wie üblich in der Stadthalle Burladingen stattfinden. Als Alternative hatten die Bewerber die Möglichkeit, sich mit einem zehnminütigen Video an die Wähler zu wenden.

Zur Wahl stellen sich der Ingenieur Michael Ohm (Jahrgang 1960), Davide Licht, Hauptamtlicher Ortsvorsteher in Calw (Jahrgang 1989), Hans-Walter Hellbach, Save Manager (Jahrgang 1971), Axel Niedenthal, Zentralheizungs- und Lüftungsbaumeister (Jahrgang 1973), und Horst Ernst Raichle, Facharzt für Sozialmedizin (Jahrgang 1958).

Ebert war seit 1999 Bürgermeister von Burladingen. 2018 wurde sein Eintritt in die AfD bekannt. Schon davor hatte ein Zank zwischen dem Schultes und dem Gemeinderat begonnen. Ebert bezeichnete einen Besuch des Gremiums in einer Flüchtlingsunterkunft als „Asylantenschau“ und die Gemeinderäte als „Landeier“. Nach einem Disziplinarverfahren sprach das Landratsamt des Zollernalbkreises einen Verweis gegen ihn aus. Danach war das Verhältnis zwischen Rathauschef und Gemeinderäten recht eisig. In Burladingen ist der Firmensitz des Textilunternehmens Trigema mit seiner Kultwerbefigur, dem Affen mit Brille und Hemd.

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Erstellt:
20. September 2020, 01:46 Uhr

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