Walter-Borjans zum CureVac-Streit: Trump handelt asozial

dpa Tübingen/Berlin. In der Auseinandersetzung um die Tübinger Impfstoff-Firma CureVac hat SPD-Chef Norbert Walter-Borjans US-Präsident Donald Trump scharf kritisiert. „Ein US-Präsident, der die Lösung des Problems darin sieht, medizinisches Know-How mit Geld exklusiv für sein Land zu sichern, handelt nicht nur beschämend, sondern im wahren Wortsinn asozial“, sagte Walter-Borjans dem Nachrichtenportal „t-online.de“.

Norbert Walter-Borjans, Bundesvorsitzender der SPD, schaut in die Runde. Foto: Fabian Strauch/dpa/Archivbild

Norbert Walter-Borjans, Bundesvorsitzender der SPD, schaut in die Runde. Foto: Fabian Strauch/dpa/Archivbild

Am Wochenende hatte es Berichte gegeben, wonach die USA exklusiv die Rechte an einem Impfstoff gegen das Coronavirus von CureVac erwerben wollten. Kanzlerin Angela Merkel betrachtet die Auseinandersetzung mit den USA aber inzwischen als beendet. Sie verwies am Montag unter anderem auf Äußerungen des Unternehmers Dietmar Hopp und der Firmenspitze, wonach ein Exklusivvertrag etwa mit den USA für einen Corona-Impfstoff für CureVac nicht in Frage komme.

Walter-Borjans rief angesichts der Coronavirus-Krise auch dazu auf, das wirtschaftliche Handeln zu überdenken. „Corona macht uns schonungslos bewusst, wohin es führt, wenn wir Kostensenkung und kurzfristiges Gewinnstreben um jeden Preis zum Maßstab unseres Handelns machen“, sagte er. Die Globalisierung könne zwar Wohlstand für alle schaffen. Das gelinge aber nur, wenn Folgen und Risiken des Handelns nicht beiseitegeschoben würden. „Allzu viele machen seit Jahrzehnten exorbitante Gewinne damit, weltweit Mensch und Umwelt auszubeuten.“

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Erstellt:
16. März 2020, 21:42 Uhr

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