Papstwahl

Wann beginnt das Konklave 2025?

Nach dem Tod von Papst Franziskus steht die katholische Kirche vor einem historischen Moment. Der Vatikan bereitet sich auf das Konklave vor – eine der geheimnisvollsten Zeremonien des Kirchenrechts.

Die Kardinäle der römisch-katholischen Kirche wählen den Papst.

© Marco Iacobucci Epp/ Shutterstock

Die Kardinäle der römisch-katholischen Kirche wählen den Papst.

Von Katrin Jokic

Wann beginnt das Konklave?

Der offizielle Beginn des Konklaves zur Wahl des 267. Papstes ist auf Mittwoch, den 7. Mai 2025 festgelegt. Um 10:00 Uhr vormittags beginnt im Petersdom die feierliche Messe pro eligendo Romano Pontifice, also "für die Wahl des römischen Papstes". Diese Messe markiert den spirituellen Auftakt zur Papstwahl und wird vom Dekan des Kardinalskollegiums, Kardinal Giovanni Battista Re, geleitet.

Am Nachmittag folgt der entscheidende Schritt: Um 16:00 Uhr beginnt der feierliche Einzug der wahlberechtigten Kardinäle in die Sixtinische Kapelle – und damit das eigentliche Konklave. Die Wahl findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, der Zugang zur Kapelle wird streng reglementiert.

Der Ablauf: Von der Prozession bis zum weißen Rauch

Begleitet von Gebet und Gesang ziehen die Kardinäle in einer feierlichen Prozession von der Cappella Paolina zur Sixtinischen Kapelle. Die 134 wahlberechtigten Kardinäle – alle unter 80 Jahre alt – tragen die traditionelle Chorkleidung. Auch Vertreter der Ostkirchen sind in ihren jeweiligen liturgischen Gewändern präsent.

Zur gleichen Zeit befinden sich zahlreiche weitere Funktionsträger im Vatikan, darunter liturgische Zeremonienmeister, Mitglieder der Schweizergarde und geistliche Berater. Einige dürfen mit Sondergenehmigung an bestimmten Abschnitten der Vorbereitung teilnehmen, verlassen aber alle die Kapelle, sobald das Konklave offiziell beginnt.

Um 16:30 Uhr beginnt der streng abgeschottete Teil des Konklaves. Nach dem Gesang der Hymne Veni Creator Spiritus legen die Kardinäle den Eid zur Verschwiegenheit und zur gewissenhaften Ausführung ihres Auftrags ab. Mit den Worten "extra omnes!" ("alle hinaus!") werden alle Nicht-Wahlberechtigten aus der Kapelle entlassen – die Türen schließen sich.

Von diesem Moment an beginnt die komplette Isolation. Die Kardinäle leben während des Konklaves im vatikanischen Gästehaus Santa Marta unter besonderen Bedingungen: versiegelte Fenster, kein Zugang zu digitalen Medien, keinerlei Außenkontakt. Jegliche Kommunikation nach außen ist untersagt. Wer gegen die Regeln verstößt, riskiert die automatische Exkommunikation.

Der erste Wahlgang findet noch am Nachmittag des 7. Mai statt. An den folgenden Tagen erfolgen jeweils zwei Wahlgänge am Vormittag und zwei am Nachmittag. Vor jeder Stimmabgabe wird gebetet. Die Kardinäle schreiten einzeln zum Altar, legen ihren Stimmzettel mit dem Namen ihres Wunschkandidaten ab und geloben dabei, in gutem Gewissen zu wählen.

Ein Kandidat muss mindestens zwei Drittel der Stimmen erhalten, um als Papst gewählt zu werden. Nach 35 ergebnislosen Wahlgängen kann eine Stichwahl zwischen den beiden Kandidaten mit den meisten Stimmen stattfinden.

Wann erfahren wir, wer der neue Papst ist?

Die Weltöffentlichkeit erfährt das Ergebnis auf traditionelle Weise: durch den Rauch, der aus dem Schornstein der Sixtinischen Kapelle aufsteigt. Schwarzer Rauch bedeutet: kein Ergebnis. Weißer Rauch signalisiert: Habemus papam! – wir haben einen neuen Papst.

Kurz darauf tritt der ranghöchste Kardinaldiakon, derzeit Dominique Mamberti, auf den Balkon des Petersdoms und verkündet den Namen des neuen Kirchenoberhauptes. Der frisch gewählte Papst zeigt sich dann der Welt und erteilt den ersten apostolischen Segen Urbi et Orbi.

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Erstellt:
5. Mai 2025, 11:08 Uhr

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