Kurssturz am Kryptomarkt

Warum Bitcoin & Co aktuell plötzlich einbrechen

Bitcoin fällt, Ethereum rutscht ab und das trotz Zinssenkung der US-Notenbank. Was steckt aktuell hinter den roten Zahlen auf dem Krypto-Markt?

Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum geraten erneut unter Druck. ETF-Abflüsse, Zinsentscheidungen und Marktreaktionen sorgen für Turbulenzen. Was Anleger jetzt wissen sollten.

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Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum geraten erneut unter Druck. ETF-Abflüsse, Zinsentscheidungen und Marktreaktionen sorgen für Turbulenzen. Was Anleger jetzt wissen sollten.

Von Matthias Kemter

Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum geraten aktuell erneut unter Druck. Trotz der erwarteten Zinssenkung durch die US-Notenbank und vermeintlich positiver politischer Signale fallen die Kurse deutlich. Zum Wochenbeginn lag der Bitcoin noch bei knapp 115.000 US-Dollar. Aktuell notiert dieser allerdings nur noch bei etwa 108.000 US-Dollar. Ein Rückgang um 6 Prozent. Woran liegt das?

1. Unsicherheit bei weiteren Zinssenkung der FED

Die US-Notenbank Fed hat den Leitzins zwar wie erwartet um 25 Basispunkte gesenkt, doch statt eines erhofften Kursschubs folgte Ernüchterung. Viele Investoren hatten diese Entscheidung längst eingepreist. Es kam zum typischen „Sell the News“-Effekt. Zudem wurde die Zinssenkung zum ersten Mal seit sechs Jahren nicht einstimmig entschieden. Somit steht eine weitere Zinssenkung im Dezember ebenfalls auf wackeligen Beinen. Das bestätigte auch FED-Chef Jerome Powel. Der Markt reagierte sofort. Während das Fedwatch-Tool der CME am Vortag noch eine 97 prozentige Wahrscheinlichkeit für eine weitere Zinssenkung im Dezember zeigte, liegt die aktuelle Wahrscheinlichkeit bei nur noch knapp über 70 Prozent. Zusätzliche Unsicherheit bringen die durch den US-Shutdown fehlenden Arbeitsmarktdaten auf die sich die FED stützen kann.

2. Abflüsse aus Bitcoin- und Ethereum-ETFs

Aktuelle Abflüsse bei Bitcoinprodukten in Höhe von rund 471 Millionen US-Dollar und Abflüsse bei Spot-Ethereum-ETFs von etwa 81 Millionen US-Dollar versetzen den Markt klar in den Bereich "Angst". Der Fear & Greed Index fiel innerhalb eines Tages von 51 auf aktuell etwa 34 Punkte. Diese Kapitalbewegungen zeigen, dass institutionelle und private Investoren sich aus riskanteren Assets zurückziehen und ihre Portfolios umschichten.

3. Strategische Gewinnmitnahmen und Umschichtungen

Der Bitcoin-Kurs hatte Anfang Oktober noch ein Rekordhoch von knapp 126.000 Dollar erreicht, bevor er auf rund 108.000 Dollar zurückfiel. Viele langfristige Halter nutzen diese Marke jetzt für Gewinnmitnahmen.

4. Verunsicherung durch Ethereum-Transfers

Zusätzliche Spekulationen kamen auf, als die Ethereum Foundation laut Finanzen.ch am 21. Oktober rund 160.000 ETH im Wert von über 650 Millionen Dollar verschoben haben soll. Zwar erklärte die Foundation, es handle sich um einen geplanten Wallet-Wechsel im Rahmen einer organisatorischen Umstrukturierung, dennoch blieb Misstrauen in der Community. Dass dieser Schritt zeitlich mit dem Rücktritt eines langjährigen Entwicklers zusammenfiel, heizte die Gerüchte zusätzlich an.

5. Politische und geopolitische Unsicherheiten

Auch das Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Chinas Präsident Xi Jinping sorgte nicht für die erhoffte Beruhigung. Zwar kündigte Trump einen baldigen Handelsdeal und Zollsenkungen an, doch fehlte zunächst jede Bestätigung aus Peking. Die Unsicherheit blieb bestehen und drückte auf die Kurse. Dazu kommt die andauernde regulatorische Unsicherheit rund um digitale Assets in den USA.

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Erstellt:
30. Oktober 2025, 16:38 Uhr

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