Pollenflug 2025

Warum die Saison in diesem Jahr besonders heftig ist

Die Pollensaison 2025 trifft viele Allergiker ungewöhnlich stark. Welche Gründe dahinterstecken, erklärt der Deutsche Wetterdienst.

Viele Allergiker haben es in der diesjährigen Pollensaison besonders schwer. (Symbolbild)

© PantherMedia / Kzenon_1

Viele Allergiker haben es in der diesjährigen Pollensaison besonders schwer. (Symbolbild)

Von Celina Drews

Viele Menschen mit Heuschnupfen empfinden die aktuelle Pollensaison als besonders intensiv. Tränende Augen, Niesreiz und Atembeschwerden gehören für Betroffene derzeit zum Alltag. Doch woran liegt es, dass der Pollenflug dieses Jahr so stark ausfällt? Der Deutsche Wetterdienst (DWD) nennt mehrere Ursachen – und gibt Hinweise, worauf Allergiker jetzt achten sollten.

Wie stark der Pollenflug ausfällt, variiere laut DWD-Sprecher Stefan Gilge jedes Jahr. Grund dafür sind sowohl meteorologische als auch biologische Bedingungen. Besonders bedeutsam ist das Zusammenspiel von Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Wind und Pflanzenwachstum.

In diesem Jahr wirken gleich mehrere Faktoren zusammen. „Trockenes Wetter und hohe Windgeschwindigkeiten führen dazu, dass Pollen leichter und weiter transportiert werden können“, erklärt Gilge. Dadurch erreichen sie in vielen Regionen besonders hohe Konzentrationen in der Luft.

„Mastjahre“: Wenn Bäume besonders viele Pollen abgeben

Neben dem Wetter spielt allerdings auch die Pflanzenphysiologie eine entscheidende Rolle. Der DWD verweist auf sogenannte „Mastjahre“ – also Jahre, in denen bestimmte Bäume (zum Beispiel Birke, Hasel, Erle) besonders viele Pollen freisetzen. Dieses Phänomen tritt in regelmäßigen Zyklen auf und ist Teil der natürlichen Entwicklung vieler Pflanzenarten.

Obwohl immer wieder über den Einfluss des Klimawandels auf Allergien diskutiert wird, sieht der DWD für das Jahr 2025 keinen signifikanten Einfluss durch die globale Erwärmung auf das aktuelle Pollenaufkommen. Langfristig könne sich das zwar ändern, kurzfristig sind jedoch Wetterlage und Pflanzenzyklen ausschlaggebend.

Gräserpollen dominieren in dieser Saison

„Wir befinden uns aktuell in der Hochsaison der Gräserpollen“, so Meteorologe Gilge. Diese gehören zu den häufigsten Allergieauslösern und sind vielerorts besonders stark vertreten. Die Roggenblüte ist inzwischen vorbei, doch im Juli und August ist mit weiteren Belastungen zu rechnen: Dann folgen Beifuß sowie im Osten Deutschlands die besonders aggressive Ambrosia-Pflanze.

Auch die Gräserpollen bleiben vorerst in der Luft – ihre Hauptsaison reicht bis in den Hochsommer hinein.

Das rät der Deutsche Wetterdienst

Der Deutsche Wetterdienst rät Allergikern, sich täglich über die Pollenlage zu informieren. Hier bietet der deutsche Polleninformationsdienst (PID) zuverlässige Vorhersagen, die dabei helfen, die Einnahme von Medikamenten gezielt abzustimmen.

Zusätzlich empfehlen sich folgende Maßnahmen:

Wohnräume pollenfrei halten: Fenster tagsüber möglichst geschlossen halten, abends kurz stoßlüften. Pollenschutzgitter sind ebenfalls hilfreich.

Kleidung und Haare: Nach dem Aufenthalt im Freien Kleidung wechseln und Haare vor dem Schlafen gehen waschen, um die Pollen nicht ins Schlafzimmer zu bringen.

Apps und Kalender nutzen: Pollenflug-Apps (z.B. „Husteblume“ von der Techniker Krankenkasse oder „ratiopharm Pollenradar“) und Allergiekalender bieten tagesaktuelle Hinweise und helfen bei der Alltagsplanung.

Arztgespräch suchen: Bei starken Beschwerden ist eine ärztliche Abklärung und ggf. eine Anpassung der Medikation sinnvoll.

Wer informiert bleibt und Schutzmaßnahmen ergreift, kann die Beschwerden zumindest abmildern – auch wenn das Pollenjahr noch längst nicht vorbei ist.

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Erstellt:
12. Juni 2025, 13:50 Uhr

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