Edelmetalle

Warum fällt der Goldpreis? - Die Gründe für den aktuellen Rückgang

Der Goldpreis rutscht nun stetig seit einer Woche ab und das trotz Krisen in der Welt. Welche politischen Entwicklungen und Wirtschaftsdaten dahinterstecken.

Der Goldpreis ist stark gefallen - doch warum? Die wichtigsten Gründe: Handelsgespräche, geopolitische Entspannung und US-Inflationsdaten.

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Der Goldpreis ist stark gefallen - doch warum? Die wichtigsten Gründe: Handelsgespräche, geopolitische Entspannung und US-Inflationsdaten.

Von Matthias Kemter

Der Goldpreis gerät aktuell deutlich unter Druck. Innerhalb weniger Tage ist der Preis je Feinunze Gold von 3.326 US-Dollar auf zeitweise 3.132 US-Dollar gefallen. Der tiefste Stand seit über fünf Wochen. Doch was steckt hinter dieser plötzlichen Korrektur? Drei zentrale Faktoren sind verantwortlich für die jüngste Talfahrt des Edelmetalls.

1. Entspannung im Handelskonflikt: USA & China erzielen Fortschritte

Ein Hauptgrund für den Rückgang des Goldpreises ist die geopolitische Entspannung zwischen den Vereinigten Staaten und China. In der Schweiz haben sich erstmals seit der Eskalation rund um neue Strafzölle Delegationen beider Länder zu Gesprächen getroffen - mit positiven Zwischenergebnissen. Beide Seiten sprechen von „erheblichen Fortschritten“, konkrete Details sollen folgen. Gold gilt traditionell als sicherer Hafen in Krisenzeiten. Sobald sich Spannungen lösen, schichten viele Anleger ihr Kapital in risikoreichere Anlageklassen wie Aktien um.

2. Geopolitische Entspannung: Ukraine, Indien und Pakistan

Auch an anderen geopolitischen Fronten deutet sich Entspannung an:

  • Ukraine-Krieg: Russland und die Ukraine setzen sich heute in der Türkei überraschend an den Verhandlungstisch. Obwohl das Treffen ohne Putin stattfinden soll, werten Märkte dies bereits als mögliches Deeskalationssignal.
  • Indien und Pakistan: Nach tagelangen militärischen Spannungen einigten sich beide Atommächte auf eine Waffenruhe. Auch wenn die tiefer liegenden Konflikte weiter bestehen, wirkt auch dies auf die Märkte beruhigend.

Solche Nachrichten reduzieren das wahrgenommene globale Risiko und drücken traditionell auf die Nachfrage nach Gold als Krisenwährung.

3. US-Wirtschaftsdaten: Inflation fällt - Dollar schwankt

Ein weiterer Belastungsfaktor für den Goldpreis ist die Inflationsentwicklung in den USA. Im April lag die Teuerungsrate bei nur noch 2,3 Prozent. Niedriger als erwartet, obwohl Präsident Donald Trump im selben Monat neue Zölle angekündigt hatte. Laut Experten sind Auswirkungen der Zölle bisher noch nicht spürbar, die Inflation zeigt sich insgesamt stabil. Ob das so bleibt, ist allerdings abzuwarten.

Fazit: Gold unter Druck - Trendwende möglich?

Mehrere gleichzeitig wirkende Entspannungssignale haben den Goldpreis zuletzt stark belastet. Politische Deeskalation, schwankende Dollar-Kurse und ein nachlassender Inflationsdruck führen dazu, dass Investoren Gold aktuell weniger als Absicherung benötigen. Allerdings bleiben viele Unsicherheiten bestehen, etwa bezüglich der Nachhaltigkeit der geopolitischen Entwicklungen oder der weiteren US-Geldpolitik. Die kommenden Wirtschaftsdaten, insbesondere Produzentenpreise und Einzelhandelsumsätze, könnten Hinweise geben, ob sich der Goldpreis bald wieder stabilisiert oder die Talfahrt weitergeht.

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Erstellt:
15. Mai 2025, 10:10 Uhr

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