Trotz Ozempic und Wegovy
Warum fällt die Aktie von Novo Nordisk?
Die Aktie von Novo Nordisk steht seit Wochen unter starkem Druck – und das trotz einiger positiver Verkaufsergebnisse. Was steckt hinter dem Kursrutsch?

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Warum fällt die Aktie?
Von Lukas Böhl
Die Aktie von Novo Nordisk fällt seit einigen Wochen hauptsächlich aufgrund einer Reihe von negativen Ereignissen und Entwicklungen, die das Vertrauen der Anleger erschüttert haben.
Prognosesenkungen und Gewinnwarnung
Am 29. Juli 2025 senkte Novo Nordisk zum zweiten Mal im Jahr 2025 seine Umsatz- und Gewinnprognosen deutlich. Statt eines Wachstums von ursprünglich 16 bis 24 Prozent beim Gewinn rechnet das Unternehmen nun nur noch mit 10 bis 16 Prozent. Das Umsatzwachstum wurde ebenfalls stark zurückgenommen. Von ursprünglich 13 bis 21 Prozent auf 8 bis 14 Prozent. Diese Ankündigung führte zu einem starken Kursrückgang, allein an einem Tag fiel die Aktie um rund 23 Prozent. Seit dem Rekordhoch im Juni 2024 hat die Aktie fast 70 Prozent an Wert verloren. Die gesenkten Erwartungen signalisieren eine schwächere Geschäftsentwicklung als zuvor angenommen und belasten die Stimmung der Investoren.
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Diese beiden Medikamente, die vor allem zur Behandlung von Diabetes und zur Gewichtsreduktion eingesetzt werden, sind für Novo Nordisk zentrale Umsatztreiber. Die Nachfrage nach diesen Produkten schwächt sich allerdings ab, unter anderem durch das Auftauchen von Nachahmerpräparaten und einen wachsenden Wettbewerb. Besonders der US-Konkurrent Eli Lilly hat mit seinem Produkt Zepbound Wegovy bei den wöchentlichen Verschreibungen in Amerika überholt.
Quartalsbericht Q2/2025
Am 6. August 2025 präsentierte Novo Nordisk seine Zahlen für das zweite Quartal. Trotz besser als erwarteter Umsätze mit Wegovy (19,53 Milliarden DKK gegenüber erwarteten 19,2 Milliarden DKK) und einem erwarteten Wachstum von Umsatz und Gewinn fiel die Aktie ins Minus. Die Anleger reagierten angesichts der insgesamt schwachen Wachstumsaussichten und den Risiken durch den Wettbewerbsdruck skeptisch.
Der Konzern gab außerdem bekannt, die Unternehmensstrategie anzupassen mit Fokus auf verbesserte kommerzielle Umsetzung, Kostenoptimierung und verstärkte Forschung und Entwicklung. Zudem wurde der CEO Lars Fruergaard Jørgensen überraschend durch Maziar Mike Doustdar ersetzt, was Unsicherheiten über den zukünftigen Kurs des Unternehmens auslöst.
Fazit
Zusammengefasst fällt die Aktie, weil die Einnahmen und Gewinnprognosen deutlich nach unten korrigiert wurden, der Wettbewerb zunimmt und die Schlüsselprodukte unter Druck geraten. Die zuletzt veröffentlichten Quartalszahlen konnten die negativen Erwartungen nicht vollständig entkräften, und die strategische Neuorientierung sowie der Führungswechsel erzeugen zusätzliche Unsicherheit bei den Investoren.