Fast 50% Kurssturz

Warum fällt die Plug Power-Aktie? - Die Gründe im Überblick

Die Aktie von Plug Power befindet sich im freien Fall. Binnen weniger Wochen hat sie fast die Hälfte ihres Werts verloren. Was steckt hinter dem Kursdrama?

Die Plug Power-Aktie bricht um fast 50 % in vier Wochen ein. Hier erfahren Sie die Gründe. Von enttäuschenden Quartalszahlen bis hin zu strategischen Risiken.

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Die Plug Power-Aktie bricht um fast 50 % in vier Wochen ein. Hier erfahren Sie die Gründe. Von enttäuschenden Quartalszahlen bis hin zu strategischen Risiken.

Von Matthias Kemter

Die Aktie des US-Wasserstoffunternehmens Plug Power erlebt aktuell einen beispiellosen Absturz. Innerhalb eines Monats verlor sie fast 50 Prozent an Wert. Allein in der vergangenen Woche lag das Minus bei knapp 24 Prozent, aktuell notiert sie bei nur noch 1,80 Euro. Damit hat sich der vorherige Aufwärtstrend komplett ins Gegenteil verkehrt.

1. Enttäuschende Quartalszahlen - Gewinne verfehlen Erwartungen deutlich

Ursächlich für den Crash sind vor allem die enttäuschenden Quartalszahlen. Zwar konnte Plug Power den Umsatz auf rund 720 Millionen US-Dollar leicht steigern, doch die Verluste explodieren:

  • Erwarteter Verlust von Analysten je Aktie: -0,186 USD
  • Tatsächlicher Verlust je Aktie: -0,312 USD
  • Nettomarge: -335 % (schlechtester Wert seit 2020)

Solche Zahlen lassen den erhofften Turnaround in weite Ferne rücken.

2. Strukturelle Probleme - Kein tragfähiges Geschäftsmodell in Sicht

Neben den schlechten Zahlen sorgen auch strategische Rückschläge für wachsende Unsicherheit bei Anlegern. Besonders gravierend ist die Entscheidung von Plug Power, den Bau von sechs geplanten Wasserstoffanlagen in den USA vorerst zu stoppen. Ein Projekt, das mit rund 1,66 Milliarden US-Dollar durch eine Kreditgarantie des US-Energieministeriums (noch aus der Biden-Regierung) abgesichert werden sollte. Diese Förderung steht nun auf der Kippe, da Plug Power selbst Zweifel geäußert hat, ob die Finanzierung in der ursprünglich geplanten Form bestehen bleibt. Das Unternehmen ist ohnehin stark auf staatliche Subventionen angewiesen, was in einem sich wandelnden politischen Umfeld ein zusätzliches Risiko darstellt. Parallel dazu verbrennt Plug Power weiterhin große Mengen an Kapital, ohne in die Nähe operativer Gewinne zu kommen. Um den laufenden Betrieb zu finanzieren, könnten weitere Kapitalerhöhungen nötig werden, was zu einer Verwässerung der Anteile bestehender Aktionäre führen würde.

3. Technologische Unsicherheiten: Konkurrenz zieht vorbei

Im wachsenden Markt für grünen Wasserstoff verliert Plug Power technologisch an Boden. Fehlende Skaleneffekte und hohe Herstellungskosten belasten zusätzlich. Während Wettbewerber effizientere Lösungen präsentieren, bleibt Plug Power bei der Umsetzung seiner Projekte deutlich hinter den Erwartungen zurück.

4. Short Squeeze & Fehleinschätzungen - Die Rolle des Marktes

Zwischenzeitlich konnte sich der Kurs im September/Oktober kurzfristig erholen, allerdings nicht aufgrund solider Unternehmenszahlen, sondern wegen eines klassischen Short Squeeze. Als Leerverkäufer begannen, ihre Positionen zu schließen, stieg der Kurs kurzfristig stark. Doch die fundamentale Schwäche holte die Aktie rasch wieder ein.

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Erstellt:
17. November 2025, 15:26 Uhr

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