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Warum fällt die Rheinmetall-Aktie? - Die Gründe für den Kursrückgang

Die Rheinmetall-Aktie stürzt trotz guter Nachrichten ab. Was steckt hinter dem plötzlichen Kursrückgang? Die Gründe im Überblick.

Warum fällt die Rheinmetall-Aktie? Alle Gründe für den aktuellen Kursrückgang - von Gewinnmitnahmen bis Charttechnik & Ausblick.

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Warum fällt die Rheinmetall-Aktie? Alle Gründe für den aktuellen Kursrückgang - von Gewinnmitnahmen bis Charttechnik & Ausblick.

Von Matthias Kemter

Nach einem beeindruckenden Kursfeuerwerk seit Jahresbeginn gerät die Rheinmetall-Aktie wieder stärker unter Druck. Trotz positiver Branchensignale und Index-Aufnahme in den EURO STOXX 50 stagniert das Papier und verliert seit letzter Woche sogar wieder erneut an Wert. Was steckt hinter dem Rückgang?

1. Gewinnmitnahmen nach Rekordhoch

Die Rheinmetall-Aktie hat seit Jahresbeginn massiv zugelegt, zwischenzeitlich um über 300 Prozent. Das Allzeithoch lag bei knapp 1.944 Euro. Seit Anfang Juni läuft allerdings eine technische Gegenbewegung, die bereits Mitte Juni deutlich wurde: Von 1.904 Euro ging es auf bis zu 1.670 Euro abwärts. Auch andere Rüstungswerte wie Renk und Hensoldt zeigten in dieser Phase Schwäche. Viele Investoren nutzen die Gelegenheit, ihre Gewinne zu realisieren, eine klassische Konsolidierung nach einem Übertreibungszyklus. Das ist aktuell immer noch der Fall.

2. Technische Korrektur verstärkt sich

Charttechnisch bewegt sich die Rheinmetall-Aktie aktuell in einer Spanne zwischen 1.655 und 1.900 Euro. Der Rückgang am 22. Juli um etwa vier Prozent brachte den Kurs erneut an die untere Begrenzung dieser Zone. Viele Anleger reagieren in diesem Bereich sensibel, da vor den anstehenden Quartalszahlen eine abwartende Haltung dominiert. Auch andere Branchenwerte wie Hensoldt und Renk zeigen ähnliche Bewegungen. Ein Hinweis auf eine sektorweite technische Korrektur.

3. Q2-Zahlen als nächster Impulsgeber

Am 7. August 2025 wird Rheinmetall seine Zahlen für das zweite Quartal vorlegen. Viele Anleger warten diesen Termin ab, bevor sie neue Positionen aufbauen. Entsprechend gering ist derzeit der Kaufdruck. Analystenhäuser bleiben jedoch optimistisch. So sieht die DZ-Bank den fairen Wert der Aktie bei 1.985 Euro und empfiehlt weiterhin den Kauf.

4. Index-Aufstieg verpufft - „Sell the News“-Effekt?

Der Aufstieg in den EURO STOXX 50 ist für Rheinmetall strategisch bedeutend, doch an der Börse sorgte die Nachricht Anfang Juni für Verkaufsdruck statt Kursgewinne. Ein klassischer „Sell the News“-Effekt: Gerüchte werden gekauft und Nachrichten verkauft. Sprich, Erwartungen wurden bereits im Vorfeld eingepreist, und bei Bekanntgabe der Nachricht kam es zu Abverkäufen.

5. NATO-Beschlüsse als langfristiger Treiber - nicht kurzfristig

Ende Juni wurde bekannt, dass sich die NATO-Staaten auf ein neues Verteidigungsausgaben-Ziel geeinigt haben: Bis 2035 sollen fünf Prozent des BIP investiert werden, davon 3,5 Prozent in klassische Militärausgaben. Rheinmetall ist als Rüstungskonzern klarer Profiteur. Doch kurzfristig reicht diese Nachricht nicht aus, um neuen Kaufdruck zu erzeugen, zumal die Kurse viele dieser Hoffnungen bereits eingepreist hatten.

 

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Erstellt:
24. Juli 2025, 15:04 Uhr
Aktualisiert:
24. Juli 2025, 17:43 Uhr

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