10% Kursrückgang
Warum fällt die Rheinmetall-Aktie? - Neue Entwicklungen sorgen für Unsicherheit
Die Rheinmetall-Aktie rauscht trotz ambitionierter Zukunftspläne und positiver Analystenstimmen zur Mitte der Woche überraschend in den Keller. Was steckt hinter dem plötzlichen Kursrutsch?
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Die Rheinmetall-Aktie verliert deutlich an Wert. Welche aktuellen Meldungen und Marktreaktionen jetzt für Bewegung sorgen. Alle Infos im Überblick.
Von Matthias Kemter
Die Rheinmetall-Aktie hat am Mittwoch deutlich an Wert verloren. Um rund 10 Prozent ging es nach unten, der Kurs fiel auf etwa 1.600 Euro. Damit gehört das Papier zu den größten Verlierern im MDAX. Der starke Rückgang steht im direkten Zusammenhang mit neuen geopolitischen Entwicklungen. Laut Informationen der US-Website Axios führt der US-Sondergesandte Steve Witkoff offenbar getrennte Gespräche mit Russland und der Ukraine, um den Krieg zu beenden. Diese diplomatische Initiative nährt Hoffnungen auf eine Entspannung des Konflikts, was Anleger in Rüstungstiteln wie Rheinmetall sofort zum Anlass nehmen, Gewinne mitzunehmen.
Rheinmetall mit ehrgeizigen Wachstumszielen, aber auch hohem Risiko
Trotz des Kursrückgangs bleibt die strategische Ausrichtung des Unternehmens offensiv. Auf dem Kapitalmarkttag am Dienstag präsentierte Rheinmetall-Chef Armin Papperger ambitionierte Pläne. Der Umsatz soll bis 2030 von derzeit rund 9,8 Milliarden Euro auf 50 Milliarden Euro steigen. Eine Verfünffachung innerhalb von sechs Jahren. Die operative Marge soll dabei von 15,2 Prozent (2024) auf über 20 Prozent steigen. Kern dieser Wachstumsstrategie sind:
- Ausbau der Munitionsproduktion (z. B. 155-mm-Artilleriegeschosse)
- Expansion in neue Geschäftsfelder wie Raketentechnik und Marineschiffbau
- Strategische Übernahmen
Die Marktreaktion fiel zunächst positiv aus. Am Dienstagvormittag legte die Aktie noch um bis zu vier Prozent zu. Doch die neue Friedensinitiative der USA konterte diesen Schwung.
Analysten bleiben optimistisch - trotz kurzfristiger Verluste
Mehrere Banken und Analysehäuser äußerten sich nach dem Kapitalmarkttag zuversichtlich. Die Bank of America erhöhte ihr Kursziel auf 2.540 Euro, Morgan Stanley liegt bei 2.500 Euro. Auch UBS und Berenberg bestätigten ihre Kaufempfehlungen, wobei Letztere das Kursziel leicht auf 2.340 Euro anhob. Die Bewertung der Analysten basiert auf dem langfristigen Potenzial des Unternehmens. Kurzfristig sehen jedoch viele Anleger die aktuelle Entwicklung in der Ukraine als Kursrisiko, insbesondere wenn Rüstungsausgaben mittelfristig zurückgehen sollten.
