Börsen unter Druck

Warum fallen die Aktien heute? - Die Gründe im Überblick

Die Stimmung an den Märkten kippt: Der DAX rutscht unter wichtige Marken, weltweit geraten Aktienmärkte ins Wanken. Was hinter dem plötzlichen Absturz steckt.

An den Börsen herrscht aktuell Unsicherheit. Der DAX fällt unter wichtige Marken, internationale Indizes geben nach und auch Kryptowährungen rutschen ab. Welche Faktoren Anleger aktuell besonders nervös machen. (Überblick)

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An den Börsen herrscht aktuell Unsicherheit. Der DAX fällt unter wichtige Marken, internationale Indizes geben nach und auch Kryptowährungen rutschen ab. Welche Faktoren Anleger aktuell besonders nervös machen. (Überblick)

Von Matthias Kemter

Auch am Dienstag setzt der DAX seinen Abwärtstrend fort und fällt unter die psychologisch und charttechnisch wichtige Marke des 200-Tage-Durchschnitts. Mit einem Eröffnungskurs von 23.238 Punkten verliert der Leitindex deutlich und unterschreitet auch das Zwischentief vom September. Damit ist die Hoffnung auf eine Jahresendrally vorerst dahin. Obwohl der DAX seit Jahresbeginn noch rund 18 Prozent im Plus liegt, nehmen viele Anleger jetzt Gewinne mit.

Internationale Märkte unter Druck

Nicht nur der deutsche Aktienmarkt gerät ins Wanken, weltweit sind die Börsen im Korrekturmodus. Der S&P 500 in den USA unterschreitet erstmals seit 139 Handelstagen seinen 50-Tage-Durchschnitt. In Asien verlieren die Börsen im Schnitt über 2 Prozent. Bitcoin als Risikobarometer fällt auf ein Siebenmonatstief unter 90.000 Dollar. Das zeigt, Investoren ziehen sich aus riskanten Anlageklassen zurück.

Der wichtigste Belastungsfaktor bleibt die Unsicherheit über die zukünftige Geldpolitik der US-Notenbank Fed. Statt einer Zinssenkung im Dezember, wie noch vor Kurzem erwartet, geht nun ein wachsender Teil der Märkte von einer Verschiebung aus. Zinssensitive Tech-Werte reagieren besonders empfindlich. Die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihe fällt zwar auf 4,11 %, doch das reicht nicht aus, um die Nervosität zu dämpfen.

Am Mittwochabend werden die Quartalszahlen von NVIDIA erwartet. Der KI-Sektor gilt als stark überhitzt, und eine Enttäuschung bei Umsatz oder Ausblick könnte eine Kettenreaktion auslösen. Besonders beachtet: Peter Thiels Hedgefonds hat im dritten Quartal offenbar Anteile von NVIDIA verkauft, ein Warnsignal für viele Investoren.

3. Arbeitsmarktdaten in den USA

Am Donnerstag folgt der verschobene Arbeitsmarktbericht für September. Weiche Daten könnten Hoffnungen auf Zinssenkungen befeuern. Starke Zahlen hingegen würden die restriktive Haltung der Fed bestätigen, ein Szenario, das derzeit die Märkte belastet.

Technische Signale deuten auf weitere Verluste

Der Rückgang des S&P 500 um über 3 Prozent gegenüber seinem letzten Hoch sowie das Unterschreiten der 50-Tage-Linie beim DAX und anderen Indizes sind klassische Warnzeichen. Auch im Nasdaq Composite notieren über die Hälfte der Aktien auf 52-Wochen-Tiefs. Diese Schwäche im „Inneren“ des Marktes macht eine kurzfristige Erholung unwahrscheinlich.

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Erstellt:
18. November 2025, 11:40 Uhr

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